Putin verweigert Treffen: Selenskyj weiter auf Konfrontationskurs
Wladimir Putin hatte nicht die Absicht, sich mit Wolodymyr Selenskyj in Istanbul zu treffen, trotz des Vorschlags des ukrainischen Leiters. Die Medien analysieren seine Handlungen.
Was müssen Sie wissen?
- Putin plante kein Treffen mit Selenskyj in Istanbul, obwohl der ukrainische Präsident solche Gespräche vorgeschlagen hatte. Der Kreml hielt Putins Reisepläne bis zur letzten Minute geheim.
- Russland erkennt Selenskyj nicht als gleichwertigen Verhandlungspartner an. Der Kreml glaubt, dass nur eine öffentliche Kapitulation Selenskyjs Putin zu einem Treffen bewegen könnte.
- Donald Trump drängte Putin, Gespräche mit Selenskyj aufzunehmen, was zur Entscheidung führte, eine Delegation nach Istanbul zu entsenden.
Warum vermeidet Putin ein Treffen mit Selenskyj?
Wladimir Putin sieht Wolodymyr Selenskyj nicht als gleichwertigen Gesprächspartner. Der Kreml glaubt, dass nur eine öffentliche Kapitulation des ukrainischen Präsidenten Putin zu einem direkten Treffen bewegen könnte, berichtet die "Moscow Times". Russland erkennt Selenskyj nicht als rechtmäßigen Leiter an, was die Möglichkeit von Verhandlungen zusätzlich erschwert.
Was waren die Pläne Russlands in Istanbul?
Russland beschloss, eine Delegation unter der Leitung von Wladimir Medinski nach Istanbul zu entsenden. Diese Entscheidung war Teil einer Taktik, um Kiew und seine Verbündeten in Unsicherheit zu halten, analysiert die "Moscow Times". Der Kreml bestätigte Putins Teilnahme an den Gesprächen nicht, was eine eventuelle Änderung der Pläne in letzter Minute ermöglichen sollte.
Welche Motive hat Putin?
Putin versucht, Donald Trump davon zu überzeugen, dass Russland an Frieden interessiert ist. Der Vorschlag, eine Delegation nach Istanbul zu entsenden, zielte darauf ab, die Gespräche von 2022 wieder aufzunehmen. Der Kreml hofft, dass Trump hilft, ein günstiges Abkommen für Moskau auszuhandeln, oder entscheidet, dass Frieden unerreichbar ist und Kiew und seine europäischen Verbündeten dafür verantwortlich macht.
Der Kreml erwog verschiedene Optionen und verlängerte die Unsicherheit über Putins Teilnahme. Eine davon war ein Flug Putins in die Türkei — aber nicht zu einem Treffen mit Selenskyj.
Da Putin versucht, Selenskyj überhaupt nicht anzuerkennen und in ihm nur einen Vertreter Washingtons sieht, würde er stattdessen lieber einen kurzen Gipfel mit Trump in Istanbul organisieren, wie ein derzeitiges Mitglied der russischen Regierung erklärt.
Eine ähnliche Ansicht äußerte der ehemalige Kreml-Mitarbeiter und jetzige Analyst Alexej Tschesnakow und sagte, dass eine solche Strategie Putin erlaube, Kontrolle und taktische Flexibilität zu demonstrieren.
Quelle: Moscow Times