NachrichtenPutins erster Tschetschenien-Besuch seit 2011: Treffen bei Kadyrow

Putins erster Tschetschenien-Besuch seit 2011: Treffen bei Kadyrow

Putin warnt Kadyrow? Er sagte einen Satz.
Putin warnt Kadyrow? Er sagte einen Satz.
Bildquelle: © X
Jakub Artych

21.08.2024 13:18

Am Dienstag besuchte Wladimir Putin Tschetschenien und traf sich mit Ramzan Kadyrow, dem Kriegsherrn, der das Land in seinem Namen regiert. In den sozialen Medien erschien ein Video, in dem der russische Präsident direkt zum Führer Tschetscheniens spricht. "Wir sind alle Fußsoldaten," sagte Putin. Und er fügte noch einen weiteren, wichtigen Satz hinzu.

Am Dienstag, zum ersten Mal seit 2011, besuchte der russische Präsident Wladimir Putin Tschetschenien, wo er sich mit seinem Führer Ramzan Kadyrow traf. Laut Berichten des "The Telegraph" sollte die Reise die starke Bindung zwischen dem Kreml und Tschetschenien, einer Region, die seit Jahren ein wichtiger Verbündeter Moskaus ist, unterstreichen.

In den sozialen Medien erschien ein Video, in dem der russische Präsident direkt zum Führer Tschetscheniens spricht. "Wir sind alle Fußsoldaten, wir sind in derselben Situation," sagte Putin.

Der ukrainische Politiker Anton Heraszczenko suggeriert, dass das Ziel von Putins Besuch war, sich zu vergewissern, dass Kadyrow nach der ukrainischen Invasion in der Oblast Kursk loyal gegenüber Moskau bleibt.

Es ist kein Geheimnis, dass der Kreml große Geduld gegenüber den Eskapaden der tschetschenischen Behörden zeigt. Ein Auge wird zugedrückt bei Massenmorden ohne Gerichtsverfahren an russischen Bürgern. Mörder und Entführer werden toleriert, die Menschen eliminieren, die Kadyrow missfallen. Straftäter, deren Verbrechen von den Behörden akzeptiert werden, bleiben straflos, und die Ermittlungsbehörden der Föderation haben begrenzten Zugang zur Republik.

Als Antwort zeigt Kadyrow oft seine Loyalität gegenüber Putin, was auch in den Medien sichtbar ist. Kürzlich präsentierte er einen bewaffneten Cybertruck, der an die Front geschickt werden soll. Kadyrow wurde auch der Russische Nobelpreis für seine Verdienste um den Wiederaufbau und die Entwicklung Tschetscheniens verliehen. Er sagte, dass die Sanktionen der USA ungerecht seien und Putin seiner Meinung nach den Friedensnobelpreis für die Rettung der Kinder aus dem Donbass verdient habe.

Während des Besuchs, dessen Hintergründe von den russischen Medien dokumentiert wurden, tauschten Putin und Kadyrow Höflichkeiten aus, was die engen politischen Beziehungen symbolisierte. Kadyrow, bekannt für seine Loyalität gegenüber Putin, hatte zuvor angekündigt, dass er Tausende Kämpfer zur Unterstützung der russischen Offensive in der Ukraine geschickt habe.

Das Treffen in Grosny, der Hauptstadt der nordkaukasischen Region, umfasste einen herzlichen Empfang und einen "strengen Zeitplan" von Treffen, die darauf abzielten, die Bindungen weiter zu stärken.

Putin besorgt über die Bewegungen der Ukraine

Das Treffen zwischen Putin und Kadyrow in Tschetschenien erhielt besondere Bedeutung im Kontext der laufenden Offensive in der Ukraine. Die Zusammenarbeit zwischen Moskau und Grosny drückt nicht nur politische Unterstützung aus, sondern auch die Bereitschaft zur Zusammenarbeit angesichts äußerer Herausforderungen. Kadyrows Erklärung zur Unterstützung der russischen Aktionen in der Ukraine unterstreicht die entscheidende Rolle, die Tschetschenien in der Kreml-Strategie spielt.

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