Putins Sicherheitsleck: Strava-App enthüllt geheime Standorte
Das Verfolgen von Aktivitäten in Fitness-Apps kann tückisch sein, selbst auf den höchsten Ebenen des Datenschutzes und der Sicherheit. Davon sind auch die Mitarbeiter von Wladimir Putin nicht ausgenommen, die - wie die Zeitung Le Monde enthüllt - ihre Standortinformationen in der Strava-App online geteilt haben sollen.
30.10.2024 15:47
Laut einer Analyse von Le Monde konnten unbefugte Personen präzise Rückschlüsse auf den Aufenthaltsort der FSB-Beamten und damit den Standort von Wladimir Putin ziehen. Dieser Fall betrifft auch andere Leibwächter wichtiger Personen, darunter Emmanuel Macron und die Präsidenten der USA. Mangelndes Bewusstsein oder unzureichende Sorgfalt bei der Konfiguration der privat genutzten Strava-App auf den Telefonen können - wie in diesen Fällen - sensible Informationen offenlegen, die für die betroffenen Führungspersonen von Bedeutung sind.
Dies ist nur ein Beispiel dafür, welche Art von Informationen aus vermeintlich sicheren, statistischen Analysen öffentlich verfügbarer Standortdaten in Sport-Tracking-Apps gewonnen werden können. Vor einigen Jahren erfuhren wir, dass solche Informationen es unbefugten Personen ermöglichten, die Bewegungsmuster von Soldaten nachzuvollziehen, die sich in einem bestimmten Gebiet bewegten und unwissentlich "Wege" auf der Karte zeichneten.
Die Webseite unian.ua weist darauf hin, dass diese Versäumnisse es ermöglichten, die beruflichen Aktivitäten der FSB-Beamten ohne deren Wissen im Internet zu verfolgen. Dies führte zu zusätzlichen Schlussfolgerungen, darunter die Bestätigung der Anwesenheit Putins an streng geheimen Standorten oder in einem Palast, dessen Besitz er bis dahin abgestritten hatte.
Natürlich bedeuten die beschriebenen Fälle nicht, dass ein privater Benutzer einer Fitness-App vollständig auf die Nutzung solcher Annehmlichkeiten verzichten sollte. Dennoch könnte man für vollkommene Privatsphäre einen solchen Schritt in Erwägung ziehen.
Es ist hervorzuheben, dass die von den Apps gesammelten Daten anonym sind, sodass es schwierig ist, eindeutige Schlussfolgerungen zu ziehen und einen konkreten Nutzer zu identifizieren, solange sie keine große Gruppe von Personen betreffen, die sich auf festgelegte Weise bewegen. Das Beispiel verdeutlicht in der Praxis eklatante Versäumnisse im Zusammenhang mit den Diensten der höchsten Ränge, bei denen solches Übersehen unzulässig sein sollte.