Putins Wirtschaft unter Druck: Verteidigung wächst, Sozialausgaben schrumpfen
"Wladimir Putin kämpft mit wachsenden wirtschaftlichen Problemen, die an jene erinnern könnten, die in der Vergangenheit zum Untergang der Sowjetunion beigetragen haben", schreibt die britische Zeitung "Express". Russland erhöht die Verteidigungsausgaben, während es gleichzeitig Mittel, z. B. für Renten, kürzt.
05.10.2024 08:52
Laut "Express" plant der Kreml, die Sozialausgaben um 15 % zu reduzieren, während das Verteidigungsbudget um 25 % steigen soll und damit 6,3 % des BIP erreicht — der höchste Stand seit dem Kalten Krieg.
Zinssätze steigen
Der Krieg in der Ukraine hat erheblichen Einfluss auf den Zustand der russischen Wirtschaft. Kürzlich hat die Zentralbank Russlands die Zinssätze auf 19 % erhöht, was eine direkte Folge westlicher Sanktionen und des Mangels an Arbeitskräften in Schlüsselsektoren der Wirtschaft ist.
- Hohe Zinssätze erhöhen nicht nur die Belastungen für die Bürger, sondern können auch die Probleme im Zusammenhang mit Inflation und Komponentenknappheit nicht vollständig lösen - betonte ein westlicher Beamter im Gespräch mit "Express".
Russland droht kein sofortiger Finanzkollaps
Trotzdem betonen die Vereinigten Staaten, dass, auch wenn die wirtschaftliche Lage in Russland schwierig ist, kein sofortiger Finanzkollaps droht. Es sei daran erinnert, dass die russischen Militärausgaben im Jahr 2025 13,5 Billionen Rubel (129.5 Millionen Euro) erreichen werden, was 32 % des gesamten Staatshaushalts ausmachen wird. "Eine solche Ausgabenstruktur wurde seit den Zeiten der sowjetischen Kriegsführung in Afghanistan nicht mehr gesehen", heißt es weiter.
Obwohl Russland eine zusätzliche Mobilisierung meidet, aus Angst vor noch größeren wirtschaftlichen Problemen, sind die täglichen Verluste an der Front außergewöhnlich hoch. Schätzungen zufolge verliert Russland täglich etwa 1.200 Soldaten.
Die wirtschaftlichen Probleme Russlands werden auch durch den Rückgang der Einnahmen aus dem Öl- und Gassektor verschärft, der seit Jahren das Fundament der russischen Wirtschaft bildet. Laut Finanzminister Anton Siluanow entfernt sich das Land allmählich von der Abhängigkeit von Öl und Gas, aber dieser Übergang führt zu erhöhter wirtschaftlicher Unsicherheit.
"Ein panischer Putin fürchtet einen Zusammenbruch nach sowjetischem Vorbild, da Russland den zunehmenden Druck des Krieges in der Ukraine spürt", kommentiert "Express".