TechnikRätselhafte Erdflecken: Überreste eines verlorenen Planeten entdeckt?

Rätselhafte Erdflecken: Überreste eines verlorenen Planeten entdeckt?

Seit Jahren fragen sich Wissenschaftler, was die geheimnisvollen Strukturen in den Tiefen der Erde sind. Studien zeigen, dass sie Milliarden Jahre alt sind. Handelt es sich um Überreste eines alten Planeten, der einst mit der Erde kollidierte?

Künstlerische Vision eines Planetenaufpralls auf die Erde
Künstlerische Vision eines Planetenaufpralls auf die Erde
Bildquelle: © NASA
Justyna Waliszewska

Wissenschaftler haben entdeckt, dass zwei enorme Strukturen tief im Inneren der Erde seit Milliarden von Jahren stabil sein könnten, berichtet der New Scientist. Die Analyse von seismischen Wellen, die durch den Planeten wandern, weist auf ihre außergewöhnliche Beständigkeit hin.

Unter der Oberfläche unseres Planeten, in einer Tiefe von etwa 2900 Kilometern, befinden sich rätselhafte Objekte. Diese außergewöhnlichen Formationen liegen sich gegenüber: Eine befindet sich unter dem afrikanischen Kontinent und die andere unter dem zentralen Teil des Pazifischen Ozeans.

Anwendung seismographischer Analysen liefert neue Informationen

Arwen Deuss von der Universität Utrecht erklärt, dass bei einem großen Erdbeben die gesamte Erde wie eine Glocke vibriert. Gerade diese Vibrationen ermöglichten die Identifizierung von zwei kontinentalen Strukturen, die sich fast 1000 Kilometer vom äußeren Kern bis zum unteren Erdmantel erstrecken.

Die Strukturen werden als "große Provinzen mit niedriger Schergeschwindigkeit" (LLSVP) bezeichnet. Ihr Ursprung und ihre Zusammensetzung bleiben ein Rätsel, und wir wissen wenig darüber. Neue Analysen zeigen, dass diese Bereiche seismische Wellen nicht so absorbieren, wie zuvor angenommen, was auf die Präsenz von Mineralien mit charakteristischer Kristallstruktur hindeutet.

Die Stabilität dieser Strukturen könnte darauf hindeuten, dass sie extrem alt sind. Wissenschaftler vermuten, dass sie aus der Anfangsphase der Entstehung unseres Planeten stammen könnten, also von vor über 4 Milliarden Jahren. Sie könnten als Reservoirs für ursprüngliches Material dienen, das manchmal durch Vulkane an die Oberfläche gelangt. Forschungen, die in "Nature" veröffentlicht wurden, legen nahe, dass diese Strukturen entscheidend für das Verständnis der Geschichte unseres Planeten sein könnten. Ihre Analyse liefert neue Informationen über Temperatur, Zusammensetzung und Form dieser rätselhaften Formationen.

Überreste eines prähistorischen Zusammenstoßes

Neue Forschungen deuten darauf hin, dass die geheimnisvollen Flecken im Erdmantel Überreste des alten Planeten Theia sein könnten, der vor etwa 4,5 Milliarden Jahren mit der Erde kollidierte. Experten glaubten, dass von Theia, aus der sich der Mond formte, wenig übrig blieb, aber neue Beweise deuten auf ihre Präsenz im Inneren der Erde hin. Ein Team von Wissenschaftlern aus China, den USA und Großbritannien präsentierte Beweise für das Bestehen von Überresten Theias nicht nur auf dem Mond, sondern auch in der Erde. Studien legen nahe, dass etwa 2-3 % der Erdmasse von Theia stammen könnten, und die Flecken unter den tektonischen Platten könnten sich aus ihrem Material entwickelt haben.

Stürmische Geschichte der Erde

Untersuchungen der Lava von Vulkanen auf Samoa und Island weisen darauf hin, dass sich diese Strukturen vom umgebenden Erdmantel unterscheiden, was auf ihren außerirdischen Ursprung hinweist. Die Theorie eines Zusammenstoßes mit einem verlorenen Planeten bestätigt die stürmische Geschichte der Erde und könnte die Schichtung des Erdmantels erklären.

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