TechnikRebellen setzen Drohnen im Kampf gegen Assad-Regime ein

Rebellen setzen Drohnen im Kampf gegen Assad-Regime ein

Am 27. November 2024 begann auf dem Gebiet Syriens eine Offensive von Rebellengruppen gegen die Truppen des Regimes von Baschar al-Assad in der Region Aleppo. Ein wesentlicher Faktor dabei ist der Einsatz von Technologien und Taktiken, die aus der Ukraine bekannt sind. Wir erläutern, welche Mittel die Rebellen verwenden.

Syrischer Panzer T-54/55 von einer FPV-Drohne getroffen.
Syrischer Panzer T-54/55 von einer FPV-Drohne getroffen.
Bildquelle: © x (dawniej twitter)
Przemysław Juraszek

28.11.2024 19:27

Nach Jahren relativer Ruhe in Syrien kam es in der Nähe der Stadt Aleppo zu einer bedeutenden Offensive von Rebellengruppen, die das Regime von Baschar al-Assad offenbar überraschte. Die neuesten Berichte deuten darauf hin, dass sich die Rebellen der Gruppe Hay'at Tahrir al-Sham (HTS) bereits in den westlichen Vororten von Aleppo aufhalten.

Bemerkenswert ist, dass sich ein Teil der syrischen Regierungstruppen aus bestimmten Regionen zurückgezogen hat. Es gibt zahlreiche Fotos, die verlassene oder eroberte Ausrüstungsgegenstände wie Schützenpanzer BMP-2 oder T-72-Panzer zeigen. Der Erfolg der Rebellen scheint maßgeblich auf den Einsatz von FPV-Drohnen zur Bekämpfung von Panzerfahrzeugen zurückzuführen zu sein.

Zudem gibt es Hinweise auf den Einsatz einfacher Drohnen, die sogar mit einem 100 Kilogramm schweren Gefechtskopf ausgestattet sind und auf Basen oder Widerstandspunkte der syrischen Regierungstruppen abgeworfen wurden.

FPV-Drohnen — kostengünstige und effektive Alternative zu weitreichenden, gelenkten Panzerabwehrraketen

Die Ära der FPV-Drohnen in bewaffneten Konflikten wurde durch die Ukraine bekannt gemacht, wo sie sich in der Anfangsphase ihres Einsatzes als äußerst effektive Waffen erwiesen haben. Allerdings begannen die Russen bald darauf, großflächig Störsender für Kontrollsignale einzusetzen, was zu einem fortlaufenden Kampf um Frequenzwechsel zwischen Drohnenbetreibern und den Herstellern der Störsender führte, der bis heute andauert.

Dieses Problem haben die syrischen Rebellen bisher nicht, da sie offenbar eine beträchtliche Anzahl von Drohnen sichern und zahlreiche Piloten ausbilden konnten. Ein entscheidender Aspekt der Drohnen ist ihre Fähigkeit, scheinbar nutzlose Bewaffnung effektiv zu nutzen und sie präzise über Entfernungen von mehreren hundert Metern oder wenigen Kilometern abzuwerfen.

Der Bau einer solchen Drohne erfordert nicht viel, lediglich ein Gestell, Elektromotoren mit Rotoren, eine Batterie, eine Kamera und ein Steuerungssystem basierend auf allgemein verfügbaren Komponenten. An solche Drohnen werden dann beispielsweise weltweit verbreitete Panzerabwehrgranaten vom Typ PG-7VL angebracht, die in der Lage sind, sogar 500 mm Panzerstahl zu durchdringen.

Alternativ können auch schwächere Bomblets aus Streumunition, handliche Panzerabwehrgranaten oder modifizierte Handgranaten verwendet werden. In der Ukraine waren häufig Drähte zu sehen, die beim Aufprall auf ein Ziel den elektrischen Kreis schlossen und die Explosion auslösten. Die Möglichkeiten sind im Wesentlichen nur durch die Kreativität der Konstrukteure begrenzt.

Solche Drohnen eignen sich ideal zur Zerstörung von Schützenpanzern und sogar Panzern. Die syrischen Regierungstruppen verfügen über eine Mischung aus T-72, T-62 und T-54/55 (die aktuelle Bestandslage ist unbekannt). Es sei angemerkt, dass Syrien auch mehrere Dutzend T-90-Panzer besaß, allerdings ist es möglich, dass einige davon an Russland zurückgegeben wurden.

In den letzten Jahren verweigerte Russland nicht nur den Export von Panzern, sondern zog auch stationierte Waffen und Kämpfer aus Syrien zurück. Der Einsatz von FPV-Drohnen wird wahrscheinlich dazu führen, dass die vorhandenen Panzer in Schrott verwandelt werden, und gepanzerte "Schuppen" könnten, ähnlich wie im Ukraine-Krieg, auch in Syrien entstehen.

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