TechnikRekordhitze: Ostsee erreicht gefährliche Wassertemperaturen von 27 Grad

Rekordhitze: Ostsee erreicht gefährliche Wassertemperaturen von 27 Grad

Mitte Juli erreichte die Wassertemperatur in der Ostsee Rekordwerte. Der höchste Wert wurde im Finnischen Meerbusen gemessen, wo das Wasser 27 Grad Celsius hatte. Dieser Temperaturanstieg kann aus wissenschaftlicher Sicht sehr negative Folgen haben.

Rekordhitze: Ostsee erreicht gefährliche Wassertemperaturen von 27 Grad
Bildquelle: © Getty Images | fotorince

29.08.2024 10:43

In den letzten Jahren hat die Ostsee, eines der wichtigsten Meere Europas, drastische Klimaveränderungen durchgemacht, die schwerwiegende Folgen für ihr Ökosystem haben. Rekordverdächtige Wassertemperaturen, die auf die globale Erwärmung zurückzuführen sind, verursachen nicht nur Veränderungen in der biologischen Zusammensetzung, sondern stören auch das ökologische Gleichgewicht dieses Gewässers.

Die Hauptursache für den Temperaturanstieg in der Ostsee sind Klimaveränderungen. Laut der Stiftung Mare sind die Temperaturen der Ostsee in den letzten zehn Jahren dreißig Mal schneller gestiegen als in anderen Meeren und Ozeanen.

Die Ostsee wird immer wärmer

Der Internationale Klimarat (IPCC) berichtet, dass in den letzten 100 Jahren die durchschnittliche Lufttemperatur in der Ostseeregion um 1 Grad Celsius im Norden und um 0,7 Grad im Süden gestiegen ist. Zum Vergleich: Die globale Erwärmung beträgt durchschnittlich 0,75 Grad Celsius.

Experten betonen die Notwendigkeit, Maßnahmen zu ergreifen, die den Einfluss der Klimaveränderungen auf die Meere und Ozeane begrenzen. Eine der schwerwiegenderen Folgen des Temperaturanstiegs ist der Anstieg des Meeresspiegels, was zu häufigeren Überschwemmungen führen kann.

Der Temperaturanstieg hat auch negative Auswirkungen auf die Meeresökosysteme. Die Europäische Umweltagentur warnt, dass die globale Erwärmung das Meeresleben in der Ostsee ernsthaft gefährden kann, das von einem geeigneten Salzgehalt und Sauerstoffgehalt abhängt.

Welche Konsequenzen hat wärmeres Wasser in der Ostsee?

Wissenschaftler prognostizieren, dass intensive Niederschläge im Zusammenhang mit Klimaveränderungen den Salzgehalt in einigen Teilen der Ostsee verringern können, was die Verbreitung verschiedener Arten beeinflussen wird. Niedrigerer Salzgehalt und hohe Temperaturen erhöhen auch die Aufnahme von Metallen durch Organismen.

Die Ostsee besitzt die größte „Todeszone“ der Welt, die 60.000 km² umfasst und keinen Sauerstoff enthält. Die Erwärmung des Wassers beeinflusst auch die Migration des Dorsches – einer kälteempfindlichen Art, deren Bestände in der Ostsee abnehmen. Forscher prognostizieren, dass es zur Entwicklung von Süßwasserarten und zum Verschwinden von Meeresarten kommen könnte, was die Ostsee in einen großen Süßwassersee umwandeln würde.

Im Gegenzug stellt die Verringerung der Eisdecke um 50 bis 80 % eine Bedrohung für die Ringelrobbe dar, eine endemische Art der Ostsee, deren Fortpflanzung von einer starken Eisdecke abhängt, warnt die WWF Polen in ihrem Bericht.

Erhöhte Wassertemperaturen begünstigen auch eine stärkere Blüte von Cyanobakterien und Plankton, von denen einige giftig sind, was eine Gefahr für Schwimmer in der Ostsee darstellt. Solche Veränderungen können sich negativ auf die Tourismusbranche auswirken.

Die WWF Polen weist darauf hin, dass Klimaveränderungen in Zukunft die Nutzung der Küstengebiete verändern könnten. Häufigere Stürme und Ufererosionen werden die Bebauung und touristische Infrastruktur sowie den Abbau von Sand und Kies beeinflussen. Um zerstörte Ufer wiederherzustellen, wäre eine erhöhte Sandextraktion erforderlich. Es besteht auch das Risiko einer Verringerung der nutzbaren Fläche für Fischerei und Aquakultur.

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