Rekordhoch: Antisemitische Vorfälle in Berlin alarmieren Experten
Die Zahl der Vorfälle gegen die jüdische Gemeinschaft ist deutlich gestiegen. Wie die "Deutsche Welle" berichtet, wurde in Berlin eine Rekordzahl antisemitischer Vorfälle verzeichnet, was den höchsten Jahreswert seit fast einem Jahrzehnt darstellt.
28.11.2024 22:11
In Berlin wurde eine Rekordzahl antisemitischer Vorfälle registriert, was den höchsten Jahreswert seit fast einem Jahrzehnt ausmacht. In der ersten Hälfte des Jahres 2024 überschritt die Zahl solcher Ereignisse bereits die Gesamtzahl des Vorjahres.
Laut einem Bericht des Bundesverbandes der Abteilungen für Forschung und Information über Antisemitismus wurden in der deutschen Hauptstadt 1.383 Vorfälle registriert, was durchschnittlich sieben bis acht pro Tag bedeutet.
Diese Zahl übertrifft die 1.270 Vorfälle, die 2023 registriert wurden, und ist die höchste seit 2015, als in Deutschland mit der Dokumentation solcher Ereignisse begonnen wurde. Unter den gemeldeten Vorfällen zwischen Januar und Juni dieses Jahres waren zwei Fälle extremer Gewalt sowie 23 Angriffe.
Schläge und Bespucken von Kindern
Wie der deutsche Sender "DW" berichtet, wurden auch 37 Fälle von vorsätzlicher Sachbeschädigung gemeldet, darunter 21 Fälle, die Denkmäler betrafen, 28 Bedrohungen und 1.240 Fälle beleidigenden Verhaltens. Es gab auch Berichte über Schläge oder Bespucken von jüdischen oder israelischen Kindern durch Gleichaltrige.
Zudem stieg die Zahl antisemitischer Vorfälle in Bildungseinrichtungen erheblich an, mit 74 gemeldeten Fällen, darunter 27 in Schulen. Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und der anschließenden militärischen Offensive Israels in Gaza wurden monatlich 230 Fälle gemeldet. 71,6 % der registrierten Vorfälle standen in direktem Zusammenhang mit Israel.
Der Bericht weist auf einen besorgniserregenden Trend wachsender gesellschaftlicher Akzeptanz antisemitischer Äußerungen und Verhaltensweisen hin. Insbesondere betrifft dies verbale und symbolische Angriffe gegen Israel, aber auch die Verharmlosung des Holocausts sowie das Verwenden offener antisemitischer Beleidigungen.