Roms stille Schätze: Neue Routen fürs Heilige Jahr 2025
Während des bevorstehenden Heiligen Jahres, das in der Ewigen Stadt stattfindet, werden etwa 32 Millionen Touristen und Pilger erwartet. Rom, das ohnehin schon mit einer hohen Tourismusbelastung zu kämpfen hat, hat eine Initiative ins Leben gerufen, um weniger bekannte Ecken der Stadt und ihrer Umgebung zu fördern.
25.11.2024 09:07
„Unerwartete Routen in Rom“ – so heißt die Initiative, die für Touristen im Vorfeld des bevorstehenden Heiligen Jahres erarbeitet wurde. Zwei der sieben Routen sind bereits fertiggestellt.
Alternativen für Touristen, die der Menschenmengen überdrüssig sind
Angesichts der zunehmenden Herausforderungen durch übermäßigen Tourismus haben die römischen Behörden beschlossen, die Aufmerksamkeit der Reisenden auf seltener besuchte Orte zu lenken.
Zwei Besichtigungsrouten sind bereits verfügbar. Die erste führt zur archäologischen Stätte Gabii, etwa 20 Kilometer von Rom entfernt, an der antiken Straße Prenestina. Gabii war einst eines der wichtigsten politischen und kulturellen Zentren Latiums, dessen Ursprünge bis ins 9. Jahrhundert v. Chr. zurückreichen. Bei Ausgrabungen wurden dort Überreste von Mauern und einem Tempel entdeckt. Die Stadt erlebte ihre Blütezeit während der republikanischen Ära, ihr Niedergang begann im 1. Jahrhundert v. Chr., wonach das Gebiet zu einem Ort der vulkanischen Tuffstein-Gewinnung wurde.
Die zweite Route führt nach San Vittorino, einem Städtchen etwa 30 Kilometer vom Stadtzentrum Roms entfernt. Besucher können dort mittelalterliche Bauten mit der Burg Barberini sowie malerische Wasserfälle bewundern, die eine der Hauptattraktionen des Ortes darstellen.
Einzigartige, aber weniger bekannte Orte
Die übrigen fünf Routen umfassen Orte wie das römische Viertel Esquilino mit dem historischen Acquario Romano im neoklassizistischen Stil, das Gebiet des Almone-Flusses sowie das Viertel Garbatella mit dem charakteristischen Gasometer, einer zylindrischen Eisenkonstruktion aus den 1930er Jahren, wo Festivals und Ausstellungen stattfinden.
Weitere Wege führen durch das Viertel Tor Marancia, bekannt für seine zahlreichen Wandmalereien, den Aquäduktpark sowie das historische Fort Bravetta, eine Hinrichtungsstätte während des italienischen Faschismus und der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg.
Um die Besichtigung dieser Orte zu erleichtern, wurden interaktive Informationstafeln und multimediale Anwendungen entwickelt, die ihre Geschichte näherbringen. Auch eine Erhöhung der Anzahl der städtischen Verkehrsmittel an diesen Standorten ist geplant.
„Alle Viertel der Hauptstadt beherbergen Schätze der Geschichte und Kultur, die wir vorstellen möchten“, betonte Roberto Gualtieri, der Bürgermeister von Rom. „Unser Ziel ist es, sie der Welt und den Römern zu zeigen.“