Rosenthal vor Werksschließung: über 100 Jobs in Gefahr
Der bekannte Porzellanhersteller Rosenthal befindet sich in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten. Diese sind so schwerwiegend, dass das Unternehmen plant, eine der beiden Produktionsstätten in Bayern, seinem Ursprungsland, zu schließen. Sollte dieses Szenario eintreten, werden über 100 Mitarbeiter des Unternehmens, das als Synonym für deutsche Qualität gilt, ihre Arbeit verlieren.
Das Unternehmen wurde 1879 von Philipp Rosenthal gegründet und kämpft nun mit steigenden Produktionskosten und einem Rückgang der Nachfrage nach seinen Produkten. Laut Berichten deutscher Medien, auf die sich Interia Biznes beruft, erwägt der Porzellanhersteller die Schließung eines der beiden Werke, was mit einem erheblichen Personalabbau verbunden ist.
Aktuell beschäftigt das Unternehmen über 600 Personen. Die Entscheidung über die Zukunft der Werke in Selb und Speichersdorf soll bis Ende Januar fallen. Eine Schließung der Fabrik würde den Verlust von Arbeitsplätzen für mindestens 100 Mitarbeiter bedeuten.
Die Pressestelle von Rosenthal teilte mit, dass die Geschäftsführung Gespräche mit den Gewerkschaften führt, um die Produktion auf einen Standort zu konzentrieren.
Im November 2024 verzeichnete Rosenthal einen Umsatzeinbruch von etwa 30 %. Im Jahr 2021 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 77 Millionen Euro, jedoch betrug der Gewinn nur 1,9 Millionen Euro, während im Jahr zuvor ein Verlust von 1,5 Millionen Euro aufgetreten war.
Deutschland in der Rezession: neuester S&P-Bericht
Der PMI-Index für den deutschen Privatsektor stieg im Dezember auf 47,8 Punkte an, von einem neunmonatigen Tiefststand von 47,2 Punkten im November. Er bleibt jedoch weiterhin unter der Schwelle von 50 Punkten, die zwischen Wachstum und Rückgang unterscheidet.
Aus dem S&P-Bericht geht auch hervor, dass die Aktivität im Dienstleistungssektor leicht angestiegen ist (Index bei 51,0), nachdem sie Mitte des vierten Quartals erstmals seit neun Monaten einen Rückgang verzeichnet hatte.
Die Daten weisen jedoch weiterhin auf eine weitreichende Abschwächung der Nachfrage hin. Darüber hinaus zeigte der Zufluss neuer Aufträge den stärksten Rückgang seit September, und das Tempo des Rückgangs beschleunigte sich in beiden überwachten Sektoren.
Besonders gravierend war dies im Industriesektor, wo "die eingehenden Bestellungen den stärksten Rückgang seit drei Monaten verzeichneten, bedingt durch die Zurückhaltung der Kunden, starken Wettbewerb und geringere Nachfrage aus dem Ausland" - heißt es im Bericht.