TechnikRussische Drohnen: Rückfahrkameras gegen ukrainische Luftangriffe

Russische Drohnen: Rückfahrkameras gegen ukrainische Luftangriffe

Die zunehmende Beliebtheit von Kamikaze-Drohnen an der Front erfordert ein ständiges Reagieren auf die neueren Taktiken des Gegners und immer neuere Werkzeuge im Arsenal. Für russische Drohnen sind jedoch oft ukrainische Drohnen der wahre Albtraum. Aus diesem Grund installieren die Russen Rückfahrkameras auf ihren unbemannten Fluggeräten.

Russische Drohnen: Rückfahrkameras gegen ukrainische Luftangriffe
Bildquelle: © Verteidigung Ausdruck
Norbert Garbarek

25.09.2024 08:24

Drohnen spielen an der Front eine bedeutende Rolle. Sowohl Ukrainer als auch Russen verwenden sie intensiv. Beide Seiten versuchen, sich laufend an die sich ändernden Bedingungen im Kampf anzupassen, was unter anderem durch das kürzliche Auftreten der sogenannten Drachendrohnen, die die Ukrainer erstmals vorgestellt haben, belegt wird.

Die genannten "Drachendrohnen" sind unbemannte Fluggeräte, an denen ein Behälter mit brennbarem Material (z. B. Thermit) befestigt wird, das dazu dient, den Gegner aus der Luft mit Feuer zu überziehen. Die Russen beschlossen schnell, diese Lösung in ihrer Armee zu adaptieren, und kurz darauf zeigten auch sie, wie sie ihre eigene "Drachendrohne" testen.

Drohnen gegen Drohnen

Darüber hinaus haben sich in letzter Zeit im Kontext der Drohnen die Angriffe vermehrt, bei denen eine Drohne verwendet wird, um eine andere Drohne zu treffen. Diese Taktik wird hauptsächlich von den Ukrainern angewendet, die regelmäßig Aufnahmen veröffentlichen, auf denen zu sehen ist, wie die Geräte der Verteidiger auf russische unbemannte Fluggeräte während des Fluges Jagd machen.

Angriffe von Drohnen auf andere Drohnen werden daher zum Albtraum für die Russische Föderation, da diese keine Möglichkeit hat, sich gegen Angriffe aus der Luft zu verteidigen. Schließlich sind Angriffs-Drohnen relativ einfache Konstruktionen, die sich auf zwei Hauptelemente stützen: den Motor und die Sprengladung. Fortschrittliche Systeme, die für die Überwachung der Umgebung und das Reagieren in Gefahrensituationen verantwortlich sind, fehlen. Eine auf ein Ziel ausgerichtete Drohne fliegt einfach in eine bestimmte Richtung – sie ist also ein leicht zu eliminierendes Ziel.

Die Russen suchen nach Lösungen

Angesichts dieser Bedrohungen begannen die Russen nach einer Lösung zu suchen, die ihnen helfen könnte, ihre unbemannten Fluggeräte vor Angriffen während des Fluges zu schützen. Eine dieser Lösungen wird unter anderem vom Portal Defense Express zur Verfügung gestellt, das ein Bild einer russischen Drohne Zala-421 mit einer Rückfahrkamera veröffentlicht hat. An dem Wrack dieser Konstruktion wurde eine Kamera gefunden, die in die entgegengesetzte Flugrichtung gerichtet war und zur Beobachtung der Situation hinter dem unbemannten Fluggerät dient. So kann der Drohnenpilot in Richtung der potenziellen Bedrohung blicken und reagieren, wenn dies notwendig ist.

Die Drohne Zala-421, die häufig Ziel von Angriffen in der Luft ist, ist eine fortschrittliche Drohne, die jedoch eine andere Aufgabe als das Durchführen von Kamikaze-Angriffen hat. Es ist ein Gerät, das für Aufklärungsaktivitäten vorgesehen ist und stundenlang in der Luft bleiben kann, um Beobachtungen in einer Höhe von bis zu 3.500 Metern durchzuführen und hochqualitative Bilder zu liefern.

Die Zala-421 wurde entwickelt, um die Erwartungen der Russischen Föderation an Geräte mit geringer Auffälligkeit zu erfüllen, die zur Beobachtung aus der Höhe fähig sind. An der Hülle dieser Drohne wurde eine digitale Spiegelreflexkamera mit einer Auflösung von mindestens 18 Megapixeln installiert, die Bilder in Full-HD-Qualität liefert und eine zwanzigfache Vergrößerung ermöglicht. Das Gerät ist auch mit einem bildstabilisierenden Gyroskop und einer Wärmebildkamera ausgestattet.

Die Drohne wird von einem Elektromotor angetrieben, der es ermöglicht, sie auf eine Höhe von bis zu 3.500 Metern zu bringen. Der unbemannte Flugkörper mit einem Gewicht von 10 Kilogramm kann Aufklärungsmissionen vier Stunden lang ausführen, wobei er mit einer Geschwindigkeit von 110 km/h fliegt. Seine maximale Reichweite überschreitet 200 Kilometer, und der Einsatzradius beträgt 45 Kilometer. Die präzise Positionsbestimmung der Drohne gewährleistet ein Navigationssystem, das GPS/GLONASS verwendet und mit einem dreiachsigen Magnetometer zusammenarbeitet.

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