Russische Propaganda: Vermeintliche Zerstörung ukrainischen Panzerwagens bleibt rätselhaft
Die Russen behaupten, ihnen sei es gelungen, ein AMX-10P-Kampffahrzeug im Gebiet Kursk zu zerstören. Besonders bemerkenswert daran ist die Tatsache, dass die ukrainische Armee nicht über solche Ausrüstung verfügt. Es gibt noch weitere Ungenauigkeiten.
Die russischen Rosgwardia-Kräfte berichteten über die Zerstörung des AMX-10P – einem französischen Kampffahrzeug, das die veralteten AMX VCI ersetzt hat. Laut dem Portal Defence UA behaupten die Russen, sie hätten dazu eine Drohne eingesetzt und die Zerstörung habe in der Region Kursk stattgefunden.
Hat die Ukraine überhaupt AMX-10P?
Die Erklärung der russischen Kräfte sorgte für großes Aufsehen. Zudem wurden Materialien veröffentlicht, die von der russischen Nachrichtenagentur TASS verbreitet wurden. Dennoch weist die Version, die von der Zerstörung eines der Ukraine gehörenden AMX-10P spricht, Schwächen auf.
Erstens besitzen die ukrainischen Streitkräfte solche Fahrzeuge offiziell nicht. Frankreich hat niemals bestätigt, dass diese Kampffahrzeuge an die sich verteidigende Ukraine übergeben wurden. Inoffizielle Berichte aus Februar 2023 deuteten darauf hin, dass eine Partie von Fahrzeugen (mindestens 10) übergeben werden könnte, jedoch wurden diese Informationen nie durch offizielle Kanäle bestätigt.
Es könnte ein anderes Fahrzeug gewesen sein
Die Analyse des französischen Portals Opex360 weist auf visuelle Ungenauigkeiten hin. Der AMX-10P zeichnet sich durch einen eckigen Rumpf aus und besitzt eine Heckrampe. Das Fahrzeug, das in dem russischen Filmmaterial zu sehen ist, hat jedoch eine stärker abgerundete Karosserie und eine recht große Luke auf der rechten Seite, was nicht den Konstruktionsmerkmalen des AMX-10P entspricht.
Das genannte Portal spekuliert, dass die Russen tatsächlich westliche Ausrüstung lahmgelegt haben könnten, insbesondere den schwedischen gepanzerten Mannschaftstransporter Pansarbandvagn 302 (PVB 302). Hier sind die Merkmale des PVB 302:
- Es benötigt eine 3-köpfige Besatzung und kann 8 bis 10 Soldaten transportieren;
- das Fahrzeug erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 70 km/h;
- die geschätzte Reichweite beträgt ca. 300 km;
- zur Bewaffnung gehört die 20-mm-Kanone Hispano-Suiza Type 804;
- ein 7,62-mm-Maschinengewehr Ksp 58;
- und ein Rauchgranatenwerfer.