Russische Raketenkorvetten erstmals im Ladogasee - Kurs Arktis
Die norwegische Zeitung "Berents Observer" berichtet, dass die Russen im Rahmen von strategischen Manövern in der Ostsee und im Pazifik zum ersten Mal in der Geschichte Raketenkorvetten auf den Ladogasee gebracht haben. Die Schiffe sollen Kurs nach Norden nehmen, um den Arktischen Ozean zu erreichen.
13.09.2024 14:02
Die Russische Föderation führt regelmäßig Übungen mit ihren Schiffen durch. Noch im Juli dieses Jahres gingen mehr als 300 Schiffe aufs Meer, die an umfassenden Aktivitäten teilnahmen. Kurz darauf, Anfang September, informierte das russische Verteidigungsministerium über weitere strategische Manöver der Marine.
Schiffe in den Ladogasee gebracht
Jetzt, im Rahmen von Marineoperationen im Ostsee- und Pazifikgebiet, haben die Russen etwas getan, das sie noch nie zuvor in der Geschichte getan haben - sie haben Raketenkorvetten der Bujan-Klasse auf den Ladogasee gebracht: die Schiffe Grad und Naro-Fominsk. An Bord befinden sich Langstrecken-Marschflugkörper des Typs Kalibr. Die finnische Zeitung "Ilta-Sanomat" merkt an, dass "solche Ausrüstung auf dem Ladogasee dazu führt, dass Russland Finnland im Visier hat".
Die Russische Föderation plant, rund um die gesamte skandinavische Halbinsel zu operieren. Dies soll durch eine Fahrt vom Ladogasee in Richtung Norden geschehen - durch den Onegasee und dann über den Weißmeer-Ostsee-Kanal in Richtung Arktischer Ozean.
Russische Schiffe der Bujan-Klasse und Kalibr-Raketen
Schiffe der Bujan-Klasse und Kalibr-Raketen sind Schlüsselkomponenten der russischen Flotte und haben strategische Bedeutung im aktuellen Konflikt mit der Ukraine. Kalibr-Raketen, die an Bord der Bujan-Korvetten transportiert werden können, sind eine der wichtigsten Errungenschaften der russischen Militärtechnologie. Jede Rakete ist etwa 9 Meter lang und hat einen Durchmesser von über 0,5 Metern. Sie haben eine Reichweite von bis zu 2.500 km, was es ermöglicht, Ziele in großer Entfernung anzugreifen, einschließlich kritischer Infrastrukturen tief im Territorium des Gegners.
Die Länge der Raketenkorvetten der Bujan-Klasse beträgt über 74 Meter bei einer Breite von 11 Metern. Der Antrieb wird durch vier Dieselmotoren mit einer Leistung von fast 15.000 PS gewährleistet, die das Schiff auf eine Geschwindigkeit von 25 Knoten (ca. 45 km/h) bringen.
Obwohl die Bujan-Klasse ein gefährlicher Gegner sein kann, weist sie auch einige wesentliche Schwächen auf. Diese Korvetten haben begrenzte Selbstverteidigungsmöglichkeiten, was sie anfällig für Luft- und Seeangriffe macht. Selbstverteidigungssysteme wie 9K38 Igla und die AK-630M-Kanone sind zwar hilfreich, aber nicht ausreichend bei intensiven Kampfhandlungen.