Russland intensiviert Beziehungen: Neue Botschaften in Afrika geplant
Das russische Außenministerium hat die Eröffnung einer neuen Abteilung für die afrikanische Partnerschaft angekündigt. Ziel ist es, die Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern zu intensivieren. Im Rahmen dieser Strategie plant Russland, Botschaften in Liberia, Sierra Leone, Gambia, Togo, Südsudan, Niger und auf den Komoren zu eröffnen.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow verkündete bei der Eröffnung der neuen Abteilung, dass Russland nach Afrika zurückkehrt. Er erklärte, dass frühere Versäumnisse auf die schwierige finanzielle Situation der Sowjetunion und die pro-westliche politische Orientierung des neu entstandenen Russlands zurückzuführen seien. Jetzt wolle Moskau diese Fehler beheben, sagte er.
- Es gab mehrere Gründe für die Schwächung unserer Bindungen und des Interesses am afrikanischen Kontinent. Einer davon war die schwierige finanzielle Lage der Sowjetunion und der nachfolgenden unabhängigen Staaten, einschließlich der Russischen Föderation. Es war absolut hoffnungslos. Wir mussten unsere Botschaften schließen, um die für die Außenpolitik vorgesehenen Mittel zu sparen - überzeugte er.
Im Rahmen der neuen Öffnung für Afrika plant Russland, bald die vor Jahren geschlossenen Botschaften in Liberia, dem benachbarten Sierra Leone, Gambia, Togo, Niger, auf den Komoren und im Südsudan wieder zu eröffnen.
Änderungen in den Beziehungen zu Russland
Liberia, das Russland jahrelang das Recht verwehrt hatte, eine Botschaft zu eröffnen, hat nach den Wahlen im Jahr 2023 seine Haltung geändert. Die neue Verwaltung unter Präsident Joseph Boakai hat die Bereitschaft zur Intensivierung der Beziehungen zu Russland ausgedrückt. Die oppositionelle Kongresspartei für Demokratische Veränderungen warnt jedoch vor einer Bedrohung für die Stabilität des Landes.
Russland beschränkt sich nicht nur auf die Eröffnung von Botschaften. Im November letzten Jahres entsandte es Militärinstruktoren nach Äquatorialguinea und schloss zuvor ein Abkommen über die militärische Zusammenarbeit mit Kamerun. Diese Maßnahmen sollen die russische Präsenz auf dem Kontinent stärken.
Strategische Ziele
Russland strebt den Zugang zum Atlantischen und Indischen Ozean an. Länder wie Gambia, Äquatorialguinea, Kamerun, Liberia und Togo liegen entlang der Küste, was strategisch von Bedeutung ist. Die Komoren könnten Zugang zum westlichen Teil des Indischen Ozeans gewähren, wo Indien und China konkurrieren.
Russland erschließt bereits Gold- und Diamantvorkommen in Ländern wie Mali, Burkina Faso, Sudan und der Zentralafrikanischen Republik. Neue Partnerschaften könnten seinen Einfluss in der rohstoffreichen Region erhöhen.