Russland plant eine massive Steigerung der Bombenproduktion bis 2025
Der britische Think Tank Royal United Services Institute (RUSI) hat einen neuen Bericht zur aktuellen Frontlage in der Ukraine veröffentlicht. Laut dem ukrainischen Portal Defense Express planen die Autoren des Berichts, dass Russland im Jahr 2025 bis zu 75.000 Bomben der KAB-Reihe produzieren wird. Doch das sei nur die "Spitze des Eisbergs", heißt es.
Aus dem Dokument von RUSI geht hervor, dass Russland im Jahr 2025 die Produktion von gelenkten Bomben auf 75.000 Stück steigern möchte. Das sind 50 % mehr als 2024, als die Produktion von 50.000 Bomben geplant war.
Herausforderungen für die ukrainischen Streitkräfte
Defense Express weist darauf hin, dass die gesteigerte Produktion gelenkter Bomben durch Russland den Druck auf die ukrainischen Positionen erhöht. Derzeit können die ukrainischen Streitkräfte aufgrund des ständigen Beschusses keine Befestigungen näher als 7 km zur Frontlinie errichten. Zudem stellen die Drohnen der russischen Armee eine erhebliche Bedrohung dar, die dazu führt, dass Panzer und gepanzerte Fahrzeuge in einem Abstand von mindestens 3 km von der Front positioniert werden müssen.
Die Rolle von Drohnen und Artillerie
Analysten betonen auch die Problematik der Drohnen. Sie spielen eine Schlüsselrolle bei der Aufklärung und können in Distanzen von 3 bis 15 km von der Front aus operieren. Ihre Effektivität hängt jedoch von den Fähigkeiten der Kommandanten ab. Im RUSI-Bericht wird hingegen betont, dass unter günstigen Bedingungen die Artillerie (wie 155-mm-BONUS-Geschosse) effektiver sein kann als Drohnen.
Der Bericht verweist zudem auf logistische Probleme im Zusammenhang mit der Lieferung von Munition. Aufgrund der Dominanz der Drohnen erfolgt die Versorgung in kurzen "Zeitfenstern", was zu einem situativen Munitionsdefizit führt. Oft fehlen Treibladungen, was das Abfeuern verhindert, selbst wenn genügend Geschosse vorhanden sind.
Bomben der KAB-Reihe
Die erwähnten Bomben der KAB-Reihe, deren Produktion Russland steigern will, wurden in verschiedenen Versionen entwickelt, die sich in Ausstattung und Gewicht unterscheiden. Sie entstanden als Weiterentwicklung des FAB-500-Modells und haben ein breites Anwendungsspektrum in Kampfeinsätzen. Eine der Varianten, die KAB-500L, ist mit einem Lasernavigationssystem ausgestattet und enthält etwa 450 kg Sprengstoff.
Dank ihrer Trefferpräzision mit einer Genauigkeit von bis zu 7 m sind sie auch in anspruchsvollem Gelände effektiv. Diese Bomben werden mit Flugzeugen vom Typ Su-24 und MiG-27 eingesetzt. Der Abwurf basiert auf der vorherigen Zielerkennung, was ihre Anwendung aus Höhen von 500 Metern bis 5 km sowie bei Geschwindigkeiten von 550 km/h bis 1.100 km/h ermöglicht. Die weitere Steuerung der Bombe erfolgt durch fortschrittliche elektronische Systeme, was es dem Piloten erlaubt, ihre Flugbahn nach dem Abwurf nicht mehr verfolgen zu müssen – diese Methode ist als "Abwurf und Vergessen" bekannt.