Russland setzt auf Propaganda: Oreschnik-Rakete soll Westen schrecken
Russland hat rund um die Rakete Oreschnik eine Propagandaoperation durchgeführt, um den Westen einzuschüchtern. Im Kreml fand ein spezielles Brainstorming statt, dessen Ergebnis unter anderem der berühmte Anruf bei Maria Sacharowa während der Pressekonferenz war, bei der sie die Mikrofone nicht ausgeschaltet hatte. Schließlich wurde ein Auftritt von Putin geplant.
Am 21. November führte Russland einen Angriff auf die Ukraine durch, um das Raketensystem Oreschnik zu testen. Präsident Wladimir Putin erklärte, dass das Ziel darin bestand, den Westen, der die Ukraine unterstützt, einzuschüchtern. Wie das Portal "Moscow Times" berichtet, war alles eine propagandistische Kampagne, die schrittweise durchgeführt wurde.
Laut dem Bericht des Portals fand im Kreml ein Brainstorming mit PR-Spezialisten statt. Es ging um die Reaktion auf die Zustimmung der Amerikaner und Briten zur Nutzung von Langstreckenwaffen durch die Ukrainer. „Sie wollten Berlin und Europa erschrecken. Sie wollten, dass sie gehorsam sind“, sagt ein Informant.
Schließlich wurde eine mehrstufige Propagandakampagne entwickelt. Im Kreml wollte man übertriebene Vorstellungen über die Möglichkeiten der russischen militärischen Ausrüstung säen. Der wichtigste Schritt sollte die Präsentation eines Videos vom Einschlag von Oreschnik sein und sicherstellen, dass die Aufnahme in die sozialen Medien gelangt.
Es ist bekannt, dass unter anderem Maria Sacharowa, die Sprecherin des Außenministeriums, an der Propaganda teilnahm. Während der berühmten Konferenz nahm sie einen Anruf entgegen, ohne das Mikrofon auszuschalten. Sie erhielt die Anweisung, den Angriff auf den Militärbetrieb am Dnjepr nicht zu kommentieren. Der Anrufer soll Alexei Gromow, der erste stellvertretende Stabschef der Putin-Administration, gewesen sein.
Einige Teilnehmer des Brainstormings waren besonders stolz auf diese Leistung, sagt ein Informant des Portals "Moscow Times".
Am Ende wurde die Teilnahme von Wladimir Putin geplant. Beim Gipfel der Mitgliedsstaaten der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit lobte er die Eigenschaften der Rakete. Er behauptete, dass sie weltweit einzigartig sei und ihre Kraft mit nuklearen Raketen verglichen werden könne. Keines der OVKS-Länder wurde darüber informiert, was der russische Präsident mitteilen wollte.
Der Gipfel war den Problemen der Mitgliedsländer gewidmet. Doch Putin übernahm im Grunde die gesamte Tagesordnung und nutzte sie, um Selenskijs Verbündeten zu drohen, so ein Informant der "Moscow Times".
Die Informanten des Portals behaupten, dass Russland nicht über einen Vorrat an Oreschnik-Systemen verfügt. Die Massenproduktion könnte aufgrund von Bürokratie und rückständigster Technologie viele Jahre dauern.