Russland stockt Arsenal mit nordkoreanischen Waffen auf
Der russische Verteidigungsminister Andrei Belousow unternahm einen Besuch in Nordkorea. Ukrainische Medien spekulieren, dass es erneut Gespräche über die Unterstützung, die Pjöngjang Moskau gewährt, geben könnte. Sie erinnern daran, dass das Ausmaß der Waffenlieferungen an Putins Armee bereits jetzt enorm ist.
Das Portal Defence Express wies auf die Zusammensetzung der russischen Delegation hin, die aus mehreren hochrangigen Politikern und Militärs bestand. Auf in sozialen Medien auftauchenden Aufnahmen sind zu sehen, dass Andrei Belousow unter anderem in Begleitung von Alexei Kriworutschkow, der in Russland für Waffenzulieferungen verantwortlich ist, sowie dem Chef der Hauptabteilung für Raketen- und Artilleriewesen (GRAU) reiste.
Russen mit einem weiteren Besuch in Nordkorea
Auf dieser Grundlage vermuten die Ukrainer, dass einer der Schwerpunkte der Verhandlungen auf russischer Seite Themen im Zusammenhang mit Munition sowie mit Artillerie- und Raketenwaffen sein wird.
Nordkorea ist der größte Verbündete Russlands. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine liefert es Putins Armee Munition. Laut Informationen der US-amerikanischen und südkoreanischen Geheimdienste hat Pjöngjang Moskau bisher bereits 20.000 Container geliefert, die etwa 9,4 Millionen Artilleriegranaten des Kalibers 152 mm enthalten könnten. Solche Granate werden von der russischen Artillerie genutzt, die eine Schlüsselrolle im laufenden Krieg in der Ukraine spielt.
Waffen aus Nordkorea im Dienst Russlands
Die Zusammenarbeit der beiden Staaten ist jedoch schon erheblich weiter fortgeschritten. Nordkorea unterstützte Russland auch durch die Entsendung von über 12.000 seiner Soldaten in die Region Kursk, wo im August dieses Jahres ukrainische Streitkräfte eine Offensive durchführten.
Unter den an Russland gelieferten Waffen befinden sich auch ballistische Raketen vom Typ KN-23 (Hwasong-11A). Den Informationen von CNN zufolge hat Russland in diesem Jahr bereits etwa 60 solcher Raketen abgefeuert. Das sind fast ein Drittel aller ballistischen Raketen, die in den letzten 12 Monaten in Richtung Ukraine abgeschossen wurden. Die Reichweite der KN-23 beträgt etwa 600 km.
Im November tauchten auch erste Beweise für den Einsatz nordkoreanischer Artilleriesysteme M1989 „Koksan“ durch die Russen auf. Dies ist die gefährlichste Waffe dieser Art, über die Pjöngjang verfügt. Sie verwendet ein 170-mm-Geschütz und soll in der Lage sein, Ziele in einer Entfernung von bis zu 50-60 km zu treffen.
Analysten zweifeln jedoch daran, in welchem technischen Zustand sich das nordkoreanische Gerät befindet. Das systematische Auftauchen weiterer Systeme aus Nordkorea in Russland und der Ukraine wird auch als Zeichen wachsender Probleme der Russen und schwindender eigener Waffenvorräte angesehen.