Russland stockt Verteidigungsetat massiv auf: Geheimausgaben steigen
Im nächsten Jahr beabsichtigt die russische Regierung, das Verteidigungsbudget auf 13,2 Billionen Rubel (127 Milliarden EUR) zu erhöhen, was 6,2 % des BIP entspricht. Das ist mehr, als für Bildung, Gesundheitswesen, Wirtschaft und Sozialpolitik zusammen ausgegeben wird. Auch die Ausgaben für geheime Zwecke werden steigen.
Die Verteidigungsausgaben Russlands sollen erst im Jahr 2026 auf 5,6 % des BIP und im Jahr 2027 auf 5,1 % des BIP sinken, errechnete Bloomberg auf der Grundlage des Haushaltsentwurfs.
Laut dem Haushaltsentwurf, der bald dem Parlament vorgelegt werden soll, sollen die Ausgaben für Verteidigung und nationale Sicherheit im Jahr 2025 40 % aller Haushaltsausgaben ausmachen. Das ist mehr, als für Bildung, Gesundheitswesen, Sozialpolitik und Wirtschaft zusammen vorgesehen ist.
Die Ausgaben für geheime oder nicht spezifizierte Zwecke, von denen ein Teil unter anderen Kategorien enthalten sein kann, sollen von den für dieses Jahr geplanten 11,1 Billionen Rubel (108 Milliarden EUR) auf 12,9 Billionen Rubel (125 Milliarden EUR) steigen und etwa 30 % des Haushalts ausmachen.
Der Haushaltsentwurf zeigt auch, dass Russland beabsichtigt, das Haushaltsdefizit im nächsten Jahr auf 0,5 % des BIP von 1,7 % im laufenden Jahr zu reduzieren.
Milliarde Dollar monatlich für Raketen: Hier sind die Ausgaben Russlands
Laut Informationen des ukrainischen Geheimdienstes gibt Russland jeden Monat 1,1 Milliarden Dollar für Raketen und 90 Millionen Dollar für Drohnen aus, berichtete das Magazin Forbes. Die durchschnittliche Produktionsrate von Raketen in Russland liegt monatlich bei 132-171.
Die meisten Ausgaben tätigt Russland für Kh-101 Marschflugkörper, die es ermöglichen, Ziele auf dem gesamten Gebiet der Ukraine zu treffen. Dafür wird monatlich eine Summe von 525 Millionen EUR aufgewendet und es werden durchschnittlich 45 Raketen dieser Art produziert. Zusätzlich werden 204 Millionen EUR für Kalibr-Raketen ausgegeben, von denen monatlich durchschnittlich 35 produziert werden.
Entgegen den Erwartungen verzeichnet die russische Wirtschaft jedoch einen Anstieg des Konsums und der Reallöhne. Wie die "Financial Times" Ende Juli berichtete, verfügen die Russen über mehr Geld und geben es bereitwillig aus, was einen Konsumboom antreibt. Dieses Phänomen ist eine Folge der erhöhten Staatsausgaben und des Arbeitskräftemangels auf dem Markt.
