NachrichtenRussland sucht indische Hilfe: Waffenfabriken zur Umgehung der Sanktionen

Russland sucht indische Hilfe: Waffenfabriken zur Umgehung der Sanktionen

Wladimir Putin sucht Verbündete. Er zielte unter anderem auf Indien.
Wladimir Putin sucht Verbündete. Er zielte unter anderem auf Indien.
Bildquelle: © Lizenzgeber | VYACHESLAV PROKOFIEV / SPUTNIK / KREMLIN POOL / POOL
Marcin Lewicki

05.09.2024 11:25

In Russland findet eine verzweifelte Suche nach Verbündeten im Kampf gegen die Ukraine statt. Der Kreml wollte, dass Indien im Konflikt hilft. Im Rahmen einer scheinbaren Handelskooperation sollten dort russische Waffenfabriken entstehen. Auf diese Weise versuchte Moskau, die vom Westen verhängten Sanktionen zu umgehen.

Russland hat Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Waffen und Munition, die für den Kampf gegen die Ukraine notwendig sind. Das Regime in Moskau hat bereits alle Verbündeten aktiviert. Bekannt ist, dass die russische Armee von den Regierungen Nordkoreas, Belarus, Irans und Chinas unterstützt wird.

Zu dieser Liste sollte auch Indien hinzukommen. Der Kreml wollte die Inder nutzen, um die Sanktionen zu umgehen, die von den westlichen Ländern gegen Russland verhängt wurden. Das geplante Vorgehen wurde von der "Financial Times" aufgedeckt.

Laut den Journalisten der britischen Zeitung sollten die Russen ihre Finanzreserven nutzen, um von Indien Komponenten zu kaufen, die für den Waffenbau notwendig sind. Die Zahlungen sollten in indischen Rupien erfolgen, um die Währung zu verflüssigen und einen Teil der europäischen Sanktionen zu umgehen.

Das geschlossene Zahlungssystem zwischen Indien und Russland würde nicht der Kontrolle des Westens unterliegen und würde den Kauf von "Telekommunikationsgeräten, Servern und anderen komplizierten elektronischen Geräten" ermöglichen, die zuvor unter anderem aus den EU-Ländern bezogen wurden. Der gesamte Wert der Transaktionen beläuft sich auf etwa 1,2 Milliarden Euro.

Die Journalisten der "Financial Times" berichten, dass das indische Unternehmen Innovio Ventures durch die Transaktionen mit den Russen bis zu 4,5 Milliarden Euro verdienen sollte. Es ging unter anderem um die Herstellung von Komponenten für die Produktion von Kampfdrohnen.

Das ist jedoch nicht alles. Im Rahmen der Kooperation sollten in Indien Fabriken entstehen, die von Russen betrieben würden. In die Angelegenheit waren unter anderem russische Geheimdienstoffiziere involviert.

Hinzu kommt, dass Indien derzeit der größte Abnehmer von russischem Rohöl ist. Es ist jedoch unklar, ob der in russischen Korrespondenzen von den Journalisten der "Financial Times" enthüllte Plan umgesetzt wurde.

Offiziell sind die Milliarden von Rupien, die Russland im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit gesammelt hat, für Moskau unantastbar. Das ist ein großes Problem für Wladimir Putin, der sich mit der Regierung in New Delhi nicht einigen kann.

Lesen Sie auch