Russland testet Nuklearstreitkräfte: Eskalationsgefahr wächst
Den Berichten russischer Staatsmedien zufolge werden die Kommandeure der strategischen Nuklearstreitkräfte Einsatzbereitschaftstests der in Bologoje stationierten Einheit durchführen.
Viele Informationen, die von russischen Staatsmedien oder kremlnahen Offiziellen bereitgestellt werden, sind möglicherweise nicht wahr. Solche Berichte könnten Teil eines Informationskriegs seitens der Russischen Föderation sein.
Im Rahmen des Manövers werden mobile Abschussrampen für interkontinentale ballistische Raketen vom Typ RS-24 Jars verwendet. Diese Streitkräfte sind in der Lage, nukleare Sprengköpfe zu transportieren, was in das breite Spektrum der Aktionen und Drohungen passt, die Russland seit Beginn der Invasion in der Ukraine international ausstrahlt.
Laut der Nachrichtenagentur Reuters sind die Raketen RS-24 Jars ein Schlüsselelement des russischen nuklearen Arsenals und fähig, erhebliche Zerstörungskraft über große Distanzen zu transportieren. Ihre Mobilität sowie die Unterstützung durch das Kommando der strategischen Nuklearstreitkräfte zeigen, dass Moskau systematisch seine Verteidigung im Kontext der zunehmenden Spannungen in der Region verstärkt.
Putin und die Gefahr eines nuklearen Konflikts
Seit Februar 2022, dem Beginn der Invasion der Russischen Föderation in der Ukraine, hat Präsident Wladimir Putin wiederholt seine Bereitschaft betont, Atomwaffen im Falle einer Eskalation an anderen Fronten einzusetzen. Der Präsident verweist regelmäßig auf die Möglichkeit eines nuklearen Konflikts, insbesondere in Situationen, in denen sich Russland bedroht fühlt.
Im September letzten Jahres deutete Putin in einer seiner öffentlichen Reden an, Atomwaffen im Falle eines konventionellen Angriffs einzusetzen. „Russland kann Atomwaffen einsetzen, wenn es mit herkömmlichen Streitkräften angegriffen wird“, sagte er.
Den Angaben der russischen Behörden zufolge sollen die Manöver in der Ortschaft Bologoje dazu dienen, die "Fähigkeit zur Reaktion auf zunehmende äußere Bedrohungen aufrechtzuerhalten und weiterzuentwickeln" sowie "die operative Bereitschaft der strategischen Streitkräfte, die für Atomwaffen verantwortlich sind, zu überprüfen".
Diese Manöver scheinen eine von vielen Maßnahmen zu sein, die Befürchtungen über eine weitere Verschärfung der nuklearen Rhetorik Moskaus bestätigen. Ähnliche Einschätzungen werden auch von Militärexperten präsentiert.