Russland verlegt Panzer aus fernöstlicher Basis nach der Ukraine
Wie das Portal Moscow Times berichtete, wurden seit Beginn des Krieges in der Ukraine über 250 gepanzerte Fahrzeuge aus der russischen Militärbasis Datschnoye in der Nähe von Juschno-Sachalinsk entfernt. Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die Russen ihre Bestände stark verringern, um die in der Ukraine erlittenen Verluste auszugleichen.
Die Basis Datschnoye ist die am weitesten von der Frontlinie entfernte russische Einrichtung - über 6.000 km von der Ukraine, an der Grenze zu Japan. Sie befindet sich auf der Insel Sachalin, weshalb, wie auf den Seiten der Moscow Times angemerkt wurde, zur Verlegung der Ausrüstung die Flotte oder die Luftfahrt genutzt werden musste.
Russen greifen auf Ausrüstung aus einer weit entfernten Basis zurück
Das Portal, basierend auf der Analyse von Satellitenbildern, stellte fest, dass zwei Jahre vor dem Krieg in der Basis fast 600 gepanzerte Fahrzeuge stationiert waren. Im Oktober 2022 sank diese Zahl auf 556 und im Mai 2024 auf 342. Vor dem Krieg in der Ukraine gab es auf dem Gelände der Basis neun Hangars. Bis 2024 blieben fünf übrig, da der Rest zerstört wurde.
Das russische Verteidigungsministerium verfolgt eine Strategie mit vier Kategorien zur Wartung alter Militärtechnik. Die wertvollste Ausrüstung wird in belüfteten und beheizten Räumen gelagert, die zweite in Hangars, die dritte unter Zelten und die letzte Kategorie unter freiem Himmel. In der 230. Militärbasis wurde die Ausrüstung hauptsächlich unter freiem Himmel gelagert. Im Jahr 2020 befanden sich etwa 92 Einheiten unter Zelten, 2022 waren es 99, und im Mai 2024 nur noch 39 Einheiten militärischer Ausrüstung.
Nach Informationen des Portals Moscow Times wurden vor dem Krieg in der Ukraine Panzer, Mörser sowie Selbstfahrlafetten und Flugabwehrgeschütze dort gelagert. Darunter befanden sich Geräte, die an der Front in der Ukraine eingesetzt werden. Dazu gehören unter anderem T-72B-Panzer, 2S3 Akazija-Haubitzen, Strela-10-Flugabwehrsysteme und BM-21-Grad-Raketenwerfer.
Die T-72B stellen eine Weiterentwicklung der T-72A dar und gehören zu den am weitesten verbreiteten Panzern der T-72-Familie in der russischen Armee, auch unter den Einheiten, die in der Ukraine kämpfen. Sie messen über 9,5 m in der Länge und fast 7 m in der Breite. Die Bewaffnung besteht aus einer 125-mm-Kanone mit einer Feuerrate von etwa 6-8 Schuss pro Minute sowie Maschinengewehren des Kalibers 7,62 mm und 12,7 mm.
Rolle der Basis Datschnoye
Die Basis Datschnoye ist Teil des Korps, das für die Verteidigung des Fernen Ostens und der Kurilen verantwortlich ist. Nach dem Angriff auf die Ukraine führte das russische Verteidigungsministerium eine Rotation von Ausrüstung und Soldaten aus dem Fernen Osten durch. Juschno-Sachalinsk ist der Sitz der 39. Unabhängigen Rotbanner-Motorschützenbrigade, die am Krieg in der Ukraine teilnimmt. Im Juli 2023 verlieh Wladimir Putin dieser Brigade den Titel einer Garde-Brigade. Das unabhängige Portal Mediazona schätzte, dass bis September dieses Jahres mindestens 677 Soldaten aus der Region Sachalin im Krieg getötet wurden.
