Russlands hohe Verluste: Bis zu 223.000 Soldaten gefallen
Das Portal BBC und das unabhängige russische Portal Mediazona haben 90.000 Todesfälle russischer Soldaten seit dem Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022 bestätigt. Experten schätzen, dass die tatsächliche Zahl der Opfer zwischen 159.000 und 223.000 liegt.
Wie die BBC betont, äußert sich Moskau selten zu seinen Verlusten in der sogenannten speziellen militärischen Operation. Aus den von Freiwilligen gesammelten Daten geht jedoch hervor, dass 15.300 Gefangene, 20.600 Freiwillige, 15.600 Vertragssoldaten, 10.500 Mobilisierte sowie 2.400 Söldner ums Leben gekommen sind.
Das Durchschnittsalter der im letzten Jahr Gefallenen betrug 36 Jahre, was höher ist als in den ersten zwei Kriegsjahren. Die meisten der Getöteten stammten aus den Republiken Baschkortostan (3.932) und Tatarstan (3.804). Die BBC berichtet, dass unter den Toten aus Baschkortostan acht von zehn aus kleineren Siedlungen kamen: Dörfer oder Städte mit weniger als 100.000 Einwohnern.
Zunahme der Verluste unter den Freiwilligen
Seit Oktober 2023 wurde eine Zunahme der Verluste unter Freiwilligen und ein Rückgang der Todesfälle unter Gefangenen festgestellt. Die BBC weist darauf hin, dass dies darauf zurückzuführen ist, dass die Behörden Verdächtige vor Abschluss ihres Prozesses an die Front schicken, was ihnen erlaubt, als Freiwillige gezählt zu werden.
Es wird geschätzt, dass die bestätigten Zahlen nur die Hälfte der tatsächlichen Opferzahlen ausmachen. Das bedeutet, dass in Wirklichkeit zwischen 135.000 und 200.000 russische Soldaten gestorben sind.
Zu dieser Zahl wurden die in den Einheiten der sogenannten Donezker und Luhansker Volksrepubliken gefallenen Soldaten nicht hinzugerechnet. Laut dem Portal, das unter anderem Nachrufe und Vermisstenanzeigen untersuchte, könnten bis Ende September des Vorjahres aus dieser Gruppe zwischen 21.000 und 23.500 Personen ums Leben gekommen sein. „Es kann daher angenommen werden, dass die Gesamtzahl der auf russischer Seite Gefallenen zwischen 159.500 und 223.500 Soldaten liegt“, fasste die BBC zusammen.
Westliche und ukrainische Geheimdienste schätzten im Oktober des vergangenen Jahres die Gesamtzahl der russischen Verluste, einschließlich der Vermissten und Verwundeten, auf 600.000 bis 700.000 Personen. Kritiker halten diese Daten für übertrieben, bemerkte die „Moscow Times“.
