Russlands Raketenangriff in Dnipro: Eine Machtdemonstration?
Die Raketen, die die ukrainische Stadt Dnipro trafen, verursachten weder Explosionen noch Zerstörungen auf dem Boden – darauf weist ein Analyst der deutschen Zeitung "Bild" hin. Laut Julian Röpcke war es eine propagandistisch-politische Aktion, keine militärische.
23.11.2024 15:38
Julian Röpcke studierte verschiedene Videoaufnahmen des Angriffs auf die militärische Fabrik Juschmasch in Dnipro. Die ukrainische Armee glaubt, dass Russland erstmals in der Geschichte eine interkontinentale ballistische Rakete eingesetzt hat. Wladimir Putin behauptete hingegen, dass dort eine neue experimentelle Mittelstreckenrakete namens Oreschnik verwendet wurde.
Der "Bild"-Experte Julian Röpcke meint, es handelte sich um eine Modifikation der Rakete RS-26 Rubezh.
Viele Überwachungskameras erfassten sogenannte sekundäre Raketen, also RS-26, die in die unteren Schichten der Atmosphäre zurückkehren. Dieses erschreckende Material zeigt sechs Raketen, die aus den Wolken vom Himmel fallen, erklärte Röpcke.
Auffällig ist, dass es eine Testversion der RS-26-Raketen war, die keine Explosivstoffe, also keinen Sprengkopf, enthielt, fügte er hinzu. Seiner Meinung nach sollte damit eine nukleare Ladung simuliert werden.
Röpcke erklärte, dass dies darauf hindeute, es habe sich um eine propagandistisch-politische Aktion gehandelt, nicht um eine militärische. Es sei kein nuklearer Sprengkopf oder Sprengstoff im Inneren gewesen, weshalb die Schäden so gering seien. Man sehe keine Explosionen, sondern lediglich die kinetische Energie, die durch den Aufprall aus einer Höhe von mehreren hundert Kilometern entstehe.
Ähnlich äußerten sich Experten des amerikanischen Think Tanks "Institut für Kriegsstudien". "Der russische Raketenangriff mit der Mittelstreckenrakete Oreschnik auf die Stadt Dnipro in der Ukraine am Donnerstag ist Teil einer Propagandakampagne zur Übertreibung der Fähigkeiten Russlands und zum Ausüben von Druck auf den Westen und die Behörden in Kiew", analysierte das ISW.