TechnikRusslands Raketenbedrohung: Ukraine sucht nach Abwehrlösungen

Russlands Raketenbedrohung: Ukraine sucht nach Abwehrlösungen

Russland setzt seine Raketenangriffe und Drohnenattacken auf ukrainische Städte unvermindert fort. Obwohl die Ukrainer Erfolge beim Abschuss von Drohnen und Marschflugkörpern erzielen, stellen ballistische Raketen nach wie vor eine tödliche Bedrohung dar.

Russlands Raketenbedrohung: Ukraine sucht nach Abwehrlösungen
Russian Defence Ministry / TASS / Forum
Przemysław Juraszek

26.11.2024 15:38

In den Sommermonaten lagerten die Russen Shahed-Drohnen sowie Marschflugkörper und ballistische Raketen, um nun im Winter ukrainische Ziele anzugreifen. Beim letzten Angriff am 26. November 2024 konnte die ukrainische Verteidigung erfolgreich 76 von 188 Shahed-Drohnen neutralisieren, doch keine der vier ballistischen Iskander-M-Raketen abschießen.

Schwäche der ukrainischen Abwehr gegen ballistische Raketen — Mangel an Ersatz für sowjetische Systeme

Die ukrainische Luftabwehr hat bereits vor einiger Zeit die Bestände an Raketen für die russisch produzierten Mittelstrecken-Systeme S-300P und S-300W aufgebraucht. Die vom Westen gelieferten Patriot- und SAMP/T-Batterien sind in zu geringer Zahl vorhanden (sechs plus zwei). Bulgarien und Griechenland sind derzeit die einzigen potenziellen Quellen für Raketen für die S-300-Systeme.

Systeme dieser Art erlauben die Bekämpfung ballistischer Raketen nur bis zu einer Entfernung von etwa 40 km von der Abschussrampe. Die derzeit acht vom Westen gelieferten Batterien sind zu wenig, um das zu ersetzen, was vor der großangelegten Invasion Russlands vorhanden war.

Unauffindbare Iskander-M-Raketen — ihr Geheimnis

Die Iskander-M-Raketen mit Feststoffantrieb steigen zunächst in den Weltraum auf und fallen dann zur Erde zurück, wobei sie Geschwindigkeiten von über Mach 7 (über 7200 km/h) erreichen. Das erschwert ihren Abschuss erheblich. Nur wenige Luftabwehrsysteme weltweit sind in der Lage, solche Ziele zu eliminieren.

In Kombination mit Satelliten- und Trägheitsnavigation sind sie in der Lage, den etwa 500 Kilometer entfernten Zielort mit einem ungefähr 500 Kilogramm schweren Gefechtskopf auf wenige Meter genau zu treffen. Dies umfasst unter anderem die Variante mit Splitter-Sprengwirkung zur Zerstörung von Gebäuden oder Befestigungen, die durchschlagskräftige Variante zur Zerstörung von Bunkern oder die Streumunitionsvariante, die in der Lage ist, ein großes Gebiet mit Bomblets zu treffen.

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