Russlands Rüstungsproduktion wächst: Sibirien baut Sprengstoffwerk aus
Die Anlage in Sibirien, das Biysk Oleum Plant, wird erweitert, um den Sprengstoff RDX zu produzieren. Die Investition im Wert von 15,5 Milliarden Rubel (164,5 Millionen Euro) soll bis 2025 abgeschlossen sein, obwohl dieser Termin als unrealistisch angesehen wird. Die Anlage ist von zentraler Bedeutung für die russische Rüstungsindustrie.
Das Biysk Oleum Plant (BOZ) in Sibirien, das 3.000 Kilometer von Moskau entfernt liegt, wird erweitert, um RDX herzustellen, wie "The Moscow Times" berichtet.
Laut Reuters soll die Investition im Wert von 15,5 Milliarden Rubel (164,5 Millionen Euro) bis Ende 2025 abgeschlossen sein, obwohl projektnahe Quellen auf Verzögerungen hinweisen. Das Werk gehört zu Ya.M. Sverdlov, der als einziger russischer Produzent von RDX und HMX von EU-Sanktionen betroffen ist.
RDX, ein wesentlicher Bestandteil von Artilleriegeschossen, wird wegen seiner Stabilität und Wirksamkeit geschätzt. Die neue Produktionslinie soll jährlich 6.000 Tonnen RDX herstellen, was für etwa 1,28 Millionen Artilleriegeschosse des Kalibers 152 mm reicht.
Die Produktion könnte 6 bis 10 Wochen nach Abschluss der Bauarbeiten starten. Im Jahr 2024 produzierte Russland etwa 2 Millionen Artilleriegeschosse und importierte zusätzlich 2,7 Millionen aus Nordkorea.
Im August 2023 besuchte Denis Manturov, der damalige Minister für Industrie und Handel, das Werk und bestätigte den Wert der Investition. Der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Sergej Schoigu, diskutierte die Bauverzögerungen mit dem Direktor der Anlage. Das BOZ liegt außerhalb der Reichweite ukrainischer Drohnen, die zunehmend die russische Rüstungsindustrie angreifen.