Russlands syrisches Abenteuer: Rückzug nach Rebellenerfolgen
Während der russische Präsident Wladimir Putin behauptet, dass "die Situation in Syrien kein Scheitern Russlands ist", gibt es dennoch Widerstand gegen die russische Präsenz. Hier ist ein Überblick über die aktuelle Lage der Russen in Syrien.
Eine überraschend erfolgreiche Offensive von Rebellengruppen in Syrien führte zum Zusammenbruch des Regimes von Baschar al-Assad, der neben dem Iran der einzige regionale Verbündete Russlands war. Dies bedeutet einen erheblichen Verlust für Russland, das somit eine Operationsbasis verliert, die für die Versorgung anderer Operationen, unter anderem in Afrika, genutzt wurde.
Derzeit befindet sich das russische Kontingent auf dem Gelände der Luftwaffenbasis Humajmim und im Hafen von Tartus, wo es von Rebellenmilizen umgeben ist. Die Russen versuchen, Verhandlungen mit der neuen Regierung aufzunehmen, aber wahrscheinlich wird es nur zu einem Rückzug kommen. In einem untenstehenden Video ist zu sehen, wie russische Fahrzeuge von Kämpfern mit Steinen beworfen werden.
Laut der BBC sollen in den letzten Tagen schwere Transportflugzeuge vom Typ AN-124 und Il-76 auf dem Flughafen Humajmim gelandet sein, um militärische Ausrüstung abzutransportieren, die sich auf dem Vorfeld des Flughafens befindet.
Das syrische Kontingent der Russen
Der Großteil der russischen Streitkräfte bestand in den letzten Jahren aus leichter Ausrüstung, wie den Tigr-Fahrzeugen, die von SpezNas-Einheiten und der Gruppe Wagner genutzt wurden. Dazu kamen Flugzeuge, die auf der Luftwaffenbasis Humajmim stationiert sind, sowie die Luftverteidigung der Basis, die unter anderem aus einer Batterie des Luftverteidigungssystems S-400 Triumf besteht, ergänzt durch Radare vom Typ Podlet-K1 und Panzir-S1-Systeme.
Angriffsflugzeuge vom Typ Su-24 und Su-30/35 wurden bereits evakuiert; vor Ort befinden sich nur noch Transportflugzeuge. Ähnlich könnte es den Elementen des S-400 Triumf-Systems ergehen, das für Russland auf eigenem Gebiet oder in der Ukraine von größerem Wert ist. Diese Systeme sollen theoretisch die Russen vor ballistischen Flugkörpern wie dem MGM-140 ATACMS schützen, allerdings haben sich in der Vergangenheit Schwächen gezeigt.
Die Radare Podlet-K1 sind spezialisierte Systeme zur Erkennung schwer zu entdeckender Objekte, die in sehr niedriger Höhe fliegen. Hierzu zählen unter anderem kleine Drohnen und Marschflugkörper wie der Storm Shadow.
Übrig geblieben sind hauptsächlich Lastwagen und leichte Expeditionsfahrzeuge, die sich jedoch nicht für einen umfassenden Krieg in der Ukraine eignen. Dennoch sind sie besser als nichts, da Russland in dieser Hinsicht erhebliche Mängel hat und als Ersatz unter anderem Minibusse vom Typ UAZ-452 "Buchanka" einsetzt.