Sabotage alarmiert deutsche Marine: Russland unter Verdacht
Der Inspekteur der deutschen Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack, bestätigte erfolgreiche Sabotageakte an mehreren deutschen Schiffen, darunter die neueste, noch nicht in Betrieb genommene Korvette Emden. "Es ist ein Versuch Russlands, die deutschen Verteidigungsfähigkeiten zu testen", sagte er.
Der von der "Süddeutschen Zeitung" aufgedeckte Sabotageakt ist kein Einzelfall. Wie Vizeadmiral Kaack auf der Konferenz "Navy Talks" zugab, gelang es Saboteuren, mehrere deutsche Kriegsschiffe zu beschädigen.
Unter diesen Schiffen befindet sich die neue Korvette Emden, die noch nicht an die deutsche Marine übergeben wurde. Im Antriebssystem wurden zahlreiche Metallfragmente entdeckt, die bei der Inbetriebnahme des Schiffantriebs schwere Schäden hätten verursachen können.
Es wurden auch Versuche verzeichnet, von Land und Meer aus in deutsche Marinestützpunkte einzudringen. Obwohl die Täter dieser Aktionen nicht gefasst wurden, weist der deutsche Vizeadmiral deutlich darauf hin, dass Russland hinter den feindlichen Handlungen steht und die deutschen Verteidigungsfähigkeiten testet.
Sabotage in der Werft
Die in der Hamburger Werft Blohm+Voss gebaute Korvette Emden ist das siebte von zehn geplanten (mit Option auf fünf weitere) Schiffen der Klasse K130 Braunschweig. Auch Israel baut nach dem modifizierten K130-Design eigene Korvetten der Sa’ar 6-Klasse.
Korvetten der Klasse K130 Braunschweig sind 89 Meter lange Schiffe mit einer Verdrängung von über 1800 Tonnen. Obwohl sie für Küsteneinsätze gebaut wurden, eignen sie sich aufgrund ihrer Größe auch für ozeanische Missionen.
Deutsche Korvetten des Projekts K130
Ihre Hauptbewaffnung besteht aus RBS15 Mk.3 Anti-Schiffs-Raketen, die in vier Werfern untergebracht sind. Ergänzt werden sie durch ein OTO Melara Geschütz Kaliber 76 mm und zwei automatische Mauser BK-27 Kanonen. Das Schiff verfügt zudem über zwei 21-zellige Werfer für Flugabwehrraketen RIM-116. In den Spezifikationen fällt das Fehlen von U-Boot-Abwehrwaffen auf.
Diese Rolle können teilweise Hubschrauber übernehmen, für die auf dem hinteren Deck ein Landedeck vorgesehen ist. An Bord befindet sich auch ein Hangar für zwei unbemannte Aufklärungsflugzeuge.