NachrichtenSabotage in der Ostsee: Rätselhafte Kabelausfälle im Fokus

Sabotage in der Ostsee: Rätselhafte Kabelausfälle im Fokus

Die Beschädigung zweier Unterseekommunikationskabel in der Ostsee wird als Sabotageakt betrachtet, obwohl die Täter noch unbekannt sind, erklärte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius am Dienstag. Die Behörden Deutschlands, Finnlands und Schwedens führen Ermittlungen zu den mysteriösen Ausfällen der kritischen Infrastruktur durch.

Boris Pistorius
Boris Pistorius
Bildquelle: © Getty Images | Anadolu
Paulina Ciesielska

19.11.2024 12:49

In der vergangenen Woche wurden zwei wichtige Unterseekommunikationskabel in der Ostsee beschädigt. Am 17. November informierte der Konzern Telia über einen Ausfall eines Glasfaserkabels, das Litauen mit Schweden verbindet. Am selben Tag meldete das finnische Unternehmen Cinia eine Unterbrechung eines ähnlichen Kabels zwischen Helsinki und dem deutschen Rostock.

"Niemand glaubt, dass diese Kabel aus Versehen durchtrennt worden sind. Und ich mag auch nicht an die Version glauben, dass das Anker waren, die zufällig über diesen Kabeln Schaden angerichtet haben", sagte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius am Dienstag vor dem Treffen der Verteidigungsminister der Europäischen Union in Brüssel. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.

"Und wir müssen auch davon ausgehen, ohne es schon zu wissen, versteht sich, dass es sich um Sabotage handelt", betonte Pistorius.

Nach Angaben von Andrius Semeskevicius, dem technischen Leiter des schwedischen Unternehmens Telia, ist bisher nicht klar, ob der Ausfall des Kabels zwischen Litauen und Schweden auf eine Beschädigung oder eine absichtliche Unterbrechung zurückzuführen ist. In einem Gespräch mit dem litauischen öffentlichen Rundfunk LRT versicherte er, dass das Problem keine gravierenderen Störungen bei der Datenübertragung verursacht hat und die Kunden alternative Verbindungen nutzen.

Das Kabel zwischen Litauen und Schweden verbindet sich auf dem Meeresgrund mit der Kabelroute zwischen Helsinki und Rostock. Der finnische Glasfaserdienstanbieter Cinia meldete die Unterbrechung dieser Verbindung südlich der Insel Öland, in der schwedischen Wirtschaftszone. Die Ursache des Ausfalls bleibt unbekannt; sowohl zufällige Beschädigungen als auch absichtliche Handlungen werden vermutet.

Ermittlungen zu den Ausfällen in der Ostsee

Die Behörden Finnlands und Deutschlands haben Ermittlungen wegen möglicher Sabotageakte eingeleitet.

Der schwedische Minister für Zivilschutz, Carl-Johan Bohlin, erklärte, dass die Regierung die Entwicklung der Situation genau verfolgt und die zuständigen Stellen Untersuchungsverfahren eingeleitet haben. "Wir müssen Klarheit über die Ursachen der Ausfälle von zwei Kabeln in der Ostsee haben", betonte Bohlin.

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