AutosSchaltgetriebe: Vor- und Nachteile beim Überspringen von Gängen

Schaltgetriebe: Vor- und Nachteile beim Überspringen von Gängen

Manuelle Getriebe bieten dem Fahrer jederzeit die volle Kontrolle über die Wahl der Übersetzung, was ein Überspringen von Gängen ermöglicht, im Gegensatz zu Automatikgetrieben. Doch ist diese Fahrweise vorteilhaft für den Antriebsstrang?

Schaltgetriebe: Vor- und Nachteile beim Überspringen von Gängen
Bildquelle: © fot. marcin łobodziński
Aleksander Ruciński

15.10.2024 16:42

Trotz der steigenden Beliebtheit von Automatikgetrieben dominieren Fahrzeuge mit Schaltgetrieben immer noch auf den Straßen. Für viele Fahrer ist das Schalten der Gänge selbstverständlich und erfordert wenig Überlegung.

Nur wenige stellen sich die Frage, ob das Überspringen eines Ganges ein Fehler sein könnte. Die Antwort darauf lautet, es kommt darauf an, wie man es angeht. Der entscheidende Faktor ist die Art und Weise, wie die Gänge gewechselt werden. Beim Beschleunigen können andere "Fallen" auftreten als beim Herunterschalten.

Gänge beim Hochschalten überspringen

Viele Fahrer handhaben dies so, und es wird sogar von Ecodrive-Instruktoren empfohlen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Höhere Gänge führen zu einer Reduzierung der Motordrehzahl und damit zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Wichtig dabei ist, die optimale Drehzahl beizubehalten.

Betrachten wir folgende Situation: Der Fahrer möchte schnell eine höhere Geschwindigkeit erreichen. Fährt er im zweiten Gang, erhöht er die Drehzahl, um dann direkt in den vierten Gang zu schalten und den dritten auszulassen. Diese Vorgehensweise verläuft reibungsloser und schneller als das schrittweise Schalten, aber ist das sicher für das Fahrzeug?

Es kann sicher sein, solange die Motordrehzahl nach dem Schalten nicht zu stark absinkt. Zum Beispiel: Wir beschleunigen bis auf 60 km/h im zweiten Gang bei 4000 U/min. Nach dem Schalten in den vierten Gang fallen die Drehzahlen auf 2000 U/min, was in der Regel ein weiteres Beschleunigen oder gleichmäßiges Fahren ermöglicht.

Würden wir jedoch direkt vom zweiten in den fünften Gang wechseln, könnten die Drehzahlen unter 1500 U/min fallen, was den Antriebsstrang und den Motor belasten würde. Was ist aber im umgekehrten Fall?

Gänge beim Herunterschalten überspringen

Können Gänge beim Herunterschalten übersprungen werden? Einige Fahrer, insbesondere in Autos mit Benzinmotoren, tun dies zum Beispiel kurz vor dem Überholen. Fährt man mit 80 km/h im fünften Gang, arbeitet der Motor mit 2000 U/min. Ein Wechsel in den dritten Gang erhöht die Drehzahlen auf über 3000 U/min, was geschicktere Manöver ermöglicht.

Man muss jedoch beachten, dass ein plötzliches Erhöhen der Drehzahlen schädlicher sein kann als ein Absinken. Ein abruptes Herunterschalten führt nicht nur zu hoher Belastung des Antriebs, sondern birgt auch das Risiko eines Blockierens der Räder auf glattem Untergrund. Erfahrene Fahrer bereiten das Herunterschalten vor, indem sie die Motordrehzahl durch leichtes Gasgeben erhöhen, was die möglichen Auswirkungen eines scharfen Gangwechsels abmildert. Über das sogenannte „Zwischengas“ kann in weiteren Materialien nachgelesen werden.

Die wichtigsten Faktoren sind die richtigen Drehzahlen

Ist es also möglich, Gänge bei manuellen Getrieben zu überspringen? Ja, aber man sollte die Motordrehzahl kontrollieren. Der optimale Wert ist für jedes Auto unterschiedlich und erfordert ein gewisses Maß an Intuition. Das Überspringen von Gängen in den höheren Übersetzungen ist weniger riskant und wird häufig angewendet.

Das gleichzeitige Herunterschalten mehrerer Gänge ist eine fortgeschrittenere Fähigkeit. Angesichts möglicher Rutschgefahren und der auf den Antrieb wirkenden Kräfte wird diese Technik nicht für das tägliche Fahren empfohlen.

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