Scholz gegen Merz: Schlagabtausch im Bundestag vor Wahlen
Beim letzten Treffen des Bundestags vor den Wahlen lieferten sich Kanzler Olaf Scholz und CDU-Chef Friedrich Merz eine heftige Auseinandersetzung. Die Diskussion drehte sich um Migration, Wirtschaftspolitik und die Beziehungen zur AfD.
Der deutsche Kanzler Olaf Scholz von der SPD und der Oppositionsführer der CDU, Friedrich Merz, nahmen an einer hitzigen Debatte während des letzten Bundestagstreffens vor den bevorstehenden Wahlen teil. Die Hauptthemen des Streits waren Migration, Wirtschaftspolitik und der Umgang mit der Alternative für Deutschland.
Scholz warf Merz Maßnahmen vor, die die europäische Integration gefährden könnten. "Friedrich Merz tritt an, um Europa zu Grabe zu tragen", sagte der Kanzler und betonte, dass solche Aktionen das "stolze Erbe" ehemaliger CDU-Kanzler wie Konrad Adenauer, Helmut Kohl und Angela Merkel untergraben.
Kontroversen rund um die AfD
Der Kanzler warf Merz unverantwortliches Handeln im Umgang mit der AfD vor und deutete an, dass der CDU-Chef bewusst auf die Unterstützung der extremen Rechten setzt, um demokratische Konkurrenten zu überstimmen. Scholz warnte vor einer möglichen Koalition der CDU, CSU und AfD nach den Wahlen. "Deshalb geht es am 23. Februar darum, eine Mehrheit aus CDU, CSU und AfD unbedingt zu verhindern. Deshalb geht es darum, Schwarz-Blau unmöglich zu machen", sagte Scholz, zitiert von der dpa.
Ende Januar verabschiedete der Bundestag einen von der Union eingebrachten Beschluss, der die Abschiebung von Asylbewerbern an den Grenzen fordert. Dies gelang mit den Stimmen der AfD, was in Teilen der deutschen Öffentlichkeit Empörung auslöste.
Merz über den Zustand der Wirtschaft
Friedrich Merz, der CDU-Chef, versprach, dass seine Partei keine Koalition mit der AfD bilden wird. Er schlug nach den Wahlen allen Parteien des "demokratischen Zentrums" eine Zusammenarbeit vor, um extreme Kräfte von links und rechts abzuwehren.
Merz kritisierte die dreijährige Regierungszeit der SPD und der Grünen, wobei er die FDP verschonte. Seiner Meinung nach hinterlässt die Regierung ein "schieres Desaster" auf dem Arbeitsmarkt, mit fast 3 Millionen Arbeitslosen, was einen Anstieg um 400.000 seit Beginn der Amtszeit von Scholz bedeutet. Darüber hinaus gab es in dieser Zeit 50.000 Unternehmensinsolvenzen und einen Kapitalabfluss von etwa 100 Milliarden Euro jährlich. "Sie nehmen offensichtlich die Wirklichkeit überhaupt nicht mehr wahr", rief Merz in Richtung Scholz, laut einem Bericht der dpa.
Zwölf Tage vor den Bundestagswahlen beendete das Parlament seine Sitzung. Der neue Bundestag wird gemäß dem neuen Wahlgesetz aus 630 Abgeordneten bestehen, was eine erhebliche Reduzierung im Vergleich zu den 736 im Jahr 2021 gewählten Abgeordneten darstellt, erinnert die dpa.