Scholz' Kiew-Besuch: Kritik am Wahlkampf-Kalkül des Kanzlers
Kanzler Olaf Scholz besuchte Kiew während des Wahlkampfs. In Deutschland äußerten führende Zeitungskommentatoren, dass dies ein zynisches Spiel auf Kosten der Ukraine sei.
Laut Kommentatoren der deutschen Medien sollte der Besuch in der Ukraine die Position von Scholz im Wahlkampf stärken. Publizisten zufolge wollte Scholz in Kiew dem Oppositionsführer Friedrich Merz zuvorkommen.
Gleichzeitig kritisiert der Kommentator der "Die Welt", Sascha Lehnartz, Scholz für das Fehlen von Taurus-Raketenlieferungen an die Ukraine, was seine Unterstützungsbekundungen untergräbt. Lehnartz merkt an, dass Deutschland nicht der größte Verbündete der Ukraine ist, da im Verhältnis zum BIP die Balten und Polen mehr tun.
Nicolas Richter von der "Süddeutschen Zeitung" betont ebenfalls, dass der Besuch von Scholz in Kiew ein Teil des Wahlkampfs ist. Richter beurteilt, dass der Wettbewerb zwischen dem aktuellen Kanzler und dem Oppositionsführer karikaturhafte Formen annimmt.
Fatale Presse für Scholz: Kanzler nach Kiew-Besuch kritisiert
Jasper von Altenbockum von der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vergleicht die Politik von Scholz mit den Handlungen von Donald Trump und Viktor Orbán. Er weist darauf hin, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Deutschland zusammen mit Ungarn und den USA erwähnte, wenn es um die Aufnahme der Ukraine in die NATO geht.
Das "Handelsblatt" bemerkt, dass Scholz ein Hilfspaket im Wert von 650 Millionen Euro nach Kiew brachte, jedoch die Erwartungen von Selenskyj bezüglich NATO-Garantien und Taurus-Raketenlieferungen nicht erfüllte.
Kommentatoren heben einstimmig hervor, dass die Ukraine ins Zentrum des deutschen Wahlkampfs gerückt ist.