TechnikScholz sagt nein: Deutschland liefert keine Taurus an Ukraine

Scholz sagt nein: Deutschland liefert keine Taurus an Ukraine

Marschflugkörper Taurus
Marschflugkörper Taurus
Bildquelle: © jung yeon-je|afp via getty images
Mateusz Tomczak

15.09.2024 10:43

Deutschland wird der Ukraine keine Marschflugkörper vom Typ Taurus liefern, deren Beschaffung die Behörden in Kiew seit mehreren Monaten forderten. Bundeskanzler Olaf Scholz erklärte, dass die Entscheidung in dieser Angelegenheit als endgültig zu betrachten sei. Wir erklären, um welche Waffen es sich handelt.

Deutschland gehört zu den Ländern, die der Front die meisten Waffen liefern, aber bei der Frage der Stärkung der Verteidigungsarmee durch Taurus-Marschflugkörper zeigten deutsche Politiker von Anfang an keine Einigkeit.

Taurus-Marschflugkörper nicht für die Ukraine

Nach vielen Diskussionen setzten sich anscheinend die Gegner einer solchen Übertragung durch. Wie "The Guardian" berichtet, informierte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, dass die Taurus-Marschflugkörper nicht an die Front gelangen werden, " deshalb bleibe ich bei meiner Haltung, auch wenn andere Länder anders entscheiden".

"Deutschland hat eine klare Entscheidung getroffen, was wir tun werden und was nicht. Diese Entscheidung wird sich nicht ändern", sagte Scholz laut "The Guardian".

Die Taurus-Marschflugkörper sind eines der modernsten Waffensysteme, die die deutschen Streitkräfte besitzen. Sie haben eine Länge von 5 m (16 Fuß) und wiegen ca. 1400 kg (1,4 Tonnen), wobei ca. 500 kg (0,5 Tonnen) auf den MEPHISTO-Sprengkopf (Multi-Effect Penetrator, Highly Sophisticated and Target Optimised) mit großer Sprengkraft entfallen. Je nach Ziel und den Bedürfnissen der Angreifer kann der Gefechtskopf dieses Marschflugkörpers wie ein klassischer Splitter- und Sprengkopf oder mit Verzögerung detoniert werden, um effektiv unterirdische feindliche Stellungen (z.B. Bunker) zu beseitigen.

Gleichzeitig handelt es sich um eine Waffe, die in Stealth-Technologie gefertigt wurde und eine Reichweite von über 500 km (311 Meilen) hat. Letzteres wurde von einigen deutschen Politikern als Argument gegen eine Übertragung an die Front betont. Es gab Bedenken, dass deutsche Marschflugkörper Ziele in Russland angreifen könnten, was zur Eskalation des laufenden Konflikts beitragen könnte. Es wurde auch angedeutet, dass diese Waffe so fortgeschritten ist, dass deutsche Soldaten geschickt werden müssten, um die Ukrainer darin zu unterstützen.

Die Ukraine hat bereits andere Langstreckenraketen

Es ist erwähnenswert, dass die Ukraine bereits über andere Langstreckenraketen verfügt. Nicht nur die Vereinigten Staaten, sondern auch einige europäische Länder haben sich entschieden, dieses Arsenal an die Front zu liefern. Zum Beispiel die britischen Marschflugkörper Storm Shadow, die von den Ukrainern als "Waffen des Sieges" bezeichnet werden. Sie ermöglichten mehrere Angriffe auf wichtige russische Ziele, darunter Brücken und eine Werft auf der besetzten Krim. Frankreich liefert der Ukraine die ähnlichen SCALP-EG-Marschflugkörper.

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