Schweden bittet China um Aufklärung über Ostsee-Sabotage
Der schwedische Premierminister Ulf Kristersson hat mitgeteilt, dass sein Land offiziell an China herangetreten ist und um Zusammenarbeit bei der Klärung von Schäden an Unterseekabeln in der Ostsee gebeten hat.
28.11.2024 18:11
"Wir haben offiziell eine Anfrage an China gestellt, um bei der Klärung der Angelegenheit der durchtrennten Telekommunikationskabel in der Ostsee zu kooperieren," informierte der schwedische Premierminister Ulf Kristersson am Donnerstag auf einer Pressekonferenz mit Premierminister Donald Tusk im schwedischen Harpsund.
Kristersson betonte, dass dies formal die Situation nicht ändert, aber den entschlossenen Willen Schwedens ausdrückt, das chinesische Schiff Yi Peng 3 zu überprüfen, um die Umstände des Vorfalls genau festzustellen.
"Wir wollen herausfinden, was wirklich passiert ist," betonte Kristersson.
Der chinesische Frachter Yi Peng 3 befindet sich seit letzter Woche in internationalen Gewässern in der Kattegat-Meerenge und wird von der dänischen Marine und der schwedischen Küstenwache überwacht. Die schwedischen Behörden haben den Wunsch geäußert, dass das Schiff in ihre Hoheitsgewässer einfährt, um eine genauere Kontrolle des Schiffes zu ermöglichen.
Störung in der Ostsee
Am 17. und 18. November wurden zwei Unterseekabel beschädigt. Eines von ihnen verband Litauen mit Schweden und das andere Finnland mit Deutschland. Die Vorfälle ereigneten sich in der schwedischen Wirtschaftszone - südöstlich der Insel Gotland und südlich der Insel Öland.
Laut "Wall Street Journal" vermuten Ermittler, dass die Yi Peng 3 die Kabel absichtlich durchtrennt hat, indem sie ihre Anker über eine Distanz von mehr als 160 km zog. Die Untersuchung konzentriert sich darauf, festzustellen, ob russische Geheimdienste hinter einem möglichen Sabotageakt stehen. Das Schiff war zuvor aus einem der russischen Ölhäfen ausgelaufen.
Der Premierminister von Schweden hob die Bedeutung der Zusammenarbeit mit China für die vollständige Klärung des Vorfalls hervor.