NachrichtenSchweden testet NATO-Krankenhaustransporte: Erste große Übung seit Beitritt

Schweden testet NATO-Krankenhaustransporte: Erste große Übung seit Beitritt

Schweden testet NATO-Krankenhaustransporte: Erste große Übung seit Beitritt
Bildquelle: © Getty Images | Jonas Gratzer (Byline: Jonas Gratzer; Byline Title: Stringer; Credit: Getty Images)
Justyna Lasota-Krawczyk

12.09.2024 14:52

In Schweden finden Militärübungen unter Beteiligung von Befehlshabern aus 16 Ländern der Nordatlantikpakt-Organisation sowie zivilem Personal statt. Ihr Ziel ist es, die Evakuierungsverfahren für verwundete Soldaten aus Finnland und den baltischen Staaten zu verbessern. Diese Information wurde vom schwedischen Gesundheits- und Sozialamt weitergegeben und betont, dass es sich um die erste derart umfangreiche Simulation seit dem NATO-Beitritt Schwedens Anfang März dieses Jahres handelt.

Im Rahmen des Ausbildungsszenarios sollen fiktive Patienten in schwedische Krankenhäuser transportiert werden, wo sie die notwendige medizinische Versorgung erhalten und anschließend in ihre Heimatländer oder in die Kriegsgebiete zurück evakuiert werden. Die gesamte Operation soll unter Nutzung internationaler Ressourcen, die sich in Schweden befinden, durchgeführt werden.

Tahy Alexandersson, die sich im Rahmen des Gesundheits- und Sozialamts mit Fragen der Bereitschaft befasst, erinnerte daran, dass Schweden Erfahrungen in der Organisation von Transport und Gesundheitsversorgung für zahlreiche Patienten bereits aus der Zeit des Kalten Krieges hat, einschließlich der Nutzung speziell angepasster Krankenhauszüge.

Schweden erhöht das Budget für den Zivilschutz

Alexandersson wies auch auf die Herausforderungen im Zusammenhang mit den Unterschieden zwischen zivilen und militärischen Gesundheitssystemen hin, die nicht nur unterschiedliche Terminologien, sondern auch medizinische Dokumentationen umfassen. In Schweden sind die einzelnen Regionen für die Gesundheitsversorgung verantwortlich, die in außergewöhnlichen Situationen zur gegenseitigen Zusammenarbeit verpflichtet sind.

Gleichzeitig kündigte die schwedische Regierung eine erhebliche Erhöhung des Budgets für den Zivilschutz an. Aus dem Bericht geht hervor, dass diese Summe im Jahr 2024 auf 6,5 Milliarden Kronen (ca. 570 Millionen Euro), im Jahr 2025 auf 8,5 Milliarden (über 740 Millionen Euro) und im Jahr 2026 auf bis zu 10 Milliarden Kronen (über 870 Millionen Euro) erhöht werden soll. Ab 2028 sollen 15 Milliarden Kronen (über 1,3 Milliarden Euro) erreicht werden. Die schwedische Behörde für Katastrophenschutz (MSB) schätzt, dass diese ausreichende Beträge sein werden, um ein System aufzubauen, das dem Land ermöglicht, die frühe Phase eines möglichen Konflikts oder einer Krise zu überstehen.

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