Sean Penns umstrittener Vergleich: Brände und Kriegsgebiete
Sean Penn bezog sich in einem Gespräch mit Anderson Cooper auf CNN auf die verheerenden Brände in Los Angeles und verglich die Verwüstungen mit denen im Nahen Osten.
Der Oscar-Preisträger gab ein Interview aus Pacific Palisades, einem von den Feuern schwer getroffenen Gebiet. - Dies ist das schlimmste Szenario, das hier seit langem befürchtet wurde. Es ist wie Gaza im Westen - sagte er und verwies auf den anhaltenden Konflikt zwischen Israel und der Hamas.
Zuvor war Jamie Lee Curtis bereits für eine ähnliche Aussage kritisiert worden. "Das ganze Pacific Palisades sieht aus wie Gaza oder andere Länder, in denen schreckliche Ereignisse stattgefunden haben", sagte Curtis während einer Q&A-Session zu dem Film "The Last Showgirl".
Die Worte der Schauspielerin lösten in den sozialen Medien eine Welle der Kritik aus. Nutzer auf X betonten, dass der Vergleich der Brände mit Kriegsgebieten unangemessen sei und die Verwüstungen jedes dieser Ereignisse verharmlosten würden. "Vergleicht keine Naturkatastrophe mit Völkermord!" - schrieb ein Internetnutzer. Hervorzuheben ist, dass seit Oktober 2023 über 40.000 Palästinenser im Gazastreifen getötet worden sind. Es wird jedoch gesagt, dass diese Zahl stark unterschätzt ist, da viele Leichen unter den Trümmern zerstörter Gebäude aus Luftangriffen verborgen bleiben.
Penn voll des Lobes für die Einsatzkräfte
Penn zeigte sich beeindruckt von der Geschwindigkeit, mit der die Feuer ausbrachen und Städte zerstörten, selbst an Orten, wo sie eine jährliche Bedrohung darstellten. - Es ist bekannt, dass in dieser Region Brände auftreten... Aber für die Bewohner von Pacific Palisades oder Altadena kam das völlig unerwartet - fügte der Schauspieler hinzu.
Penn betonte, dass er den Behörden keine Vorwürfe wegen ihrer Reaktion auf die Katastrophe mache, lobte aber die Feuerwehrleute für ihre harte Arbeit. - Danke an jeden Feuerwehrmann – wir haben großartige Leute von Cal Fire, LA City, LA County und allen anderen Einheiten. Bei solchen Winden glaube ich nicht, dass die Menschheit eine größere und mächtigere Lösung als sie gefunden hat - gestand er.
Penn wies auf die persönliche Dimension der Tragödie hin. - Es ist schwer zu sehen, wie das gesamte Erbe der Gemeinschaft verschwindet. Ich denke an die Neunjährigen, die sich täglich mit ihren Fahrrädern an der Ecke getroffen, jede Straße und jeden Ladenbesitzer gekannt haben – und jetzt ist das alles weg.
Angesichts der Todesopfer, die am Montag mindestens 24 betrugen, äußerte der Schauspieler Dankbarkeit, dass die Zahl nicht so hoch sei wie bei dem Erdbeben in Haiti im Jahr 2010, bei dem etwa 220.000 Menschen starben. - Gott sei Dank haben wir nicht so viele Opfer wie in Port-au-Prince – sagte Penn, der sich vor 15 Jahren für die Hilfe für Haiti engagiert hatte.
Die Behörden teilten mit, dass das Feuer in Palisades zu 11 Prozent und das Eaton-Feuer zu 27 Prozent unter Kontrolle sei, nachdem es ein Gebiet von über 60 Quadratmeilen zerstört hatte. Der Nationale Wetterdienst warnte vor Winden, die bis zu 50 mph erreichen könnten und die Bedrohung von Montag bis Mittwoch verschärfen, mit einem Höhepunkt am Dienstag.
Präsident Joe Biden appellierte an den Kongress, zig Milliarden Dollar für den Wiederaufbau der betroffenen Gebiete bereitzustellen.
