Selenskyj im Kampfmodus: Kein Anzug beim Treffen mit Trump
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj trug bei seinem Treffen mit Donald Trump keinen Anzug, was beim ehemaligen US-Präsidenten für Unmut sorgte. Doch auch andere Staatsführer handelten in der Vergangenheit ähnlich, wie etwa Winston Churchill.
Selenskyj wurde vom Team Trumps darauf hingewiesen, bei dem Treffen im Weißen Haus einen Anzug zu tragen. Dennoch entschied er sich für dunkle Kleidung, was laut zwei von "Axios" zitierten Quellen Trump noch vor Beginn des Treffens verärgerte. Dieses Treffen wurde schnell zu einer schwierigen Situation.
Konflikt um Selenskyjs Kleidung
Das Treffen fand im Kontext des anhaltenden Konflikts in der Ukraine statt, und Selenskyjs Outfit wurde zu einem Streitpunkt. Als Trump Selenskyj am Eingang zum Westflügel begrüßte, fiel ihm auf, dass sein Gast nicht im Anzug gekommen war.
Bei der Pressekonferenz fragte der Reporter Brian Glenn Selenskyj, warum er keinen Anzug trage, und deutete damit einen Mangel an Respekt für die Vereinigten Staaten an. Der ukrainische Präsident antwortete direkt: „Ich werde einen Anzug tragen, wenn dieser Krieg vorbei ist. Vielleicht etwas Ähnliches wie deins. Vielleicht etwas Besseres. Vielleicht etwas Billigeres,“ fügte er kurz hinzu.
Symbolik der Kleidung
Selenskyj, der 2019 zum Präsidenten gewählt wurde, trägt häufig olivfarbene Pullover mit dem ukrainischen Tryzub und Militärstiefel. Damit signalisiert er der Welt, dass die Ukraine sich immer noch im Kriegszustand befindet, und drückt Solidarität mit den Streitkräften und den an der Front kämpfenden Personen aus.
Vor dem Krieg trug Selenskyj Anzüge, um seine Rolle als Staatsoberhaupt zu unterstreichen. Seit Beginn des Konflikts hat er jedoch erklärt, nicht zu formeller Kleidung zurückzukehren, bis der Krieg beendet ist.
Vergleiche mit anderen Führungspersönlichkeiten
In den sozialen Medien wurde schnell bemerkt, dass auch Elon Musk bei seinem letzten Besuch im Weißen Haus keinen Anzug trug. Ebenso wurden in Richtung Donald Trump Kommentare geäußert und Bilder von Winston Churchill gezeigt, der während des Zweiten Weltkriegs das Weiße Haus in einem Einteiler, dem sogenannten "Siren Suit", besuchte. Dieses Kleidungsstück konnte schnell an- und ausgezogen werden und war ursprünglich dazu gedacht, um zügig in Luftschutzbunker zu gelangen.
Winston Churchill trug diesen einteiligen Anzug bei seinem Besuch bei Präsident Franklin D. Roosevelt, um die amerikanische Öffentlichkeit vom Eintritt in den Krieg zu überzeugen.
Ironischerweise befand sich eine Büste von Churchill im Raum während des Treffens zwischen Trump und Selenskyj, das ohne Einigung in der Frage der Mineralien endete, für die der ukrainische Präsident 8.000 km gereist war. Nach dem Scheitern der Gespräche im Weißen Haus reiste Selenskyj nach Großbritannien, um dort an einem Gipfel mit europäischen Führern teilzunehmen.