Selenskyj warnt: Ukraine nicht beim Trump-Putin-Friedensplan übergehen
Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, äußerte in der Zeitschrift "The Economist" Bedenken, dass Kiew in den Gesprächen zwischen den USA und Russland, die darauf abzielen, den Krieg zu beenden, übergangen werden könnte. Er erläuterte, was er unter "Plan B" versteht, falls der Westen der Ukraine die Möglichkeit eines NATO-Beitritts blockiert.
Präsident Wolodymyr Selenskyj befürchtet, dass die Ukraine von den Gesprächen zwischen den USA und Russland ausgeschlossen werden könnte, die auf einen Waffenstillstand und das Ende des Kriegs in der Ukraine abzielen. In einem Interview mit "The Economist" betonte Selenskyj, dass das Gespräch zwischen Trump und Putin in dieser Angelegenheit, ohne Kiew über die Details zu informieren, ein gefährlicher Schritt sei.
Trump sprach mit Putin über Frieden: Selenskyjs Bedenken
Selenskyj betonte, dass sein Land zu Verhandlungen bereit sei, jedoch nur mit Sicherheitsgarantien, die Russland von weiterer Aggression abhalten würden. Der ukrainische Anführer hob hervor, dass die Geschichte zeigt, dass allein Gespräche und ein möglicher Waffenstillstand nicht ausreichend sind.
Selenskyj befürchtet, dass Putin das Ziel verfolgt, ausschließlich mit den Amerikanern über Frieden zu verhandeln. Seiner Ansicht nach werden die Russen versuchen, die derzeitige Administration um Trump zu täuschen. "Wenn Russland alleine mit Amerika bleibt, Putin mit Trump oder ihren Teams, dann werden sie manipulierte Informationen erhalten", kommentierte Selenskyj. Er fügte hinzu, dass er von allen neuen Entwicklungen aus den Medien erfährt und seit September letzten Jahres mehrfach telefonisch mit Trump gesprochen habe.
NATO nicht für die Ukraine? Selenskyj: Wir müssen selbst handeln
Der Präsident der Ukraine wies darauf hin, dass einige Länder, darunter die USA, Deutschland und Ungarn, nicht bereit sind, Kiew die notwendige Unterstützung zu geben. In einem Gespräch mit der Zeitschrift stellte Selenskyj den Widerstand des Westens gegen einen NATO-Beitritt der Ukraine fest. "Wenn diese Türen geschlossen bleiben, muss die Ukraine 'NATO auf ihrem eigenen Territorium errichten'. Wir müssen die Armee verdoppeln, um auf dem gleichen Niveau wie die russische Armee zu sein", sagte er. Als "Plan B" sieht er die weitere militärische Unterstützung der Ukraine, wie Raketen, weitreichende Raketen und Patriots (Raketenabwehrsysteme – Anm. der Red.), vor.
Er warnte auch, dass ein mögliches schnelles Einvernehmen über die Ukraine hinweg keinen dauerhaften Frieden bringen wird. Selenskyj bleibt entschlossen, zu verhindern, dass die neue amerikanische Regierung die Ukraine an den Rand drängt. "Ich werde Putin nicht gewinnen lassen", betonte er im Gespräch mit "The Economist".