Senioren in Russland kämpfen mit Armut: Müllsuche nach Essen
In den letzten Tagen kursierte ein Video aus Moskau im Internet. Darin sieht man eine Gruppe von Rentnern, die nach abgelaufenen Lebensmitteln in den Müllcontainern hinter einem Supermarkt suchen. Mitte April wurde ein ähnliches Ereignis in St. Petersburg gefilmt, bei dem es zu einem Streit unter Senioren kam.
Ein im Internet aufgetauchtes Video aus Moskau zeigt eine Gruppe Senioren, die sich auf der Rückseite eines Supermarktes versammelt hat. Diese Begegnungen, bei denen Müll auf der Suche nach abgelaufenen Lebensmitteln durchsucht wird, haben mittlerweile Routinecharakter angenommen. In diesem besonderen Fall war das Ziel der Suche Milchprodukte.
Zwar haben viele Produkte empfohlene Verzehrdaten, doch Milchprodukte wie Milch oder Eier können nach dem Verfallsdatum stark gesundheitsschädlich sein. Trotzdem bleibt vielen Rentnern in Russland diese gefährliche Suche als einzige Möglichkeit, dem Hunger zu entkommen.
Das Phänomen, Abfall auf der Suche nach Lebensmitteln zu durchforsten, hat sich nach Beginn des Krieges in der Ukraine verstärkt. Obwohl die Höhe der Rentenzahlungen konstant geblieben ist, sind die Preise für viele Produkte, einschließlich grundlegender Medikamente, erheblich gestiegen. Dies treibt unter anderem Senioren in große Armut.
Russische Senioren durchsuchen Müll, um zu überleben
Die Ineffizienz des russischen Systems zeigt sich kurz nach Beginn des Krieges nicht nur in abgelegenen Gebieten, sondern auch in den Zentren großer Städte, wo die Lebenshaltungskosten deutlich höher sind. Gerade dort kämpfen Tausende Senioren mit Armut und Hunger, was sich in der Suche nach Lebensmitteln in den Mülltonnen vor Supermärkten äußert.
Die Verzweiflung dieser Menschen ist enorm, wie der Streit im April in St. Petersburg demonstrierte. Eine Gruppe Senioren geriet dort wegen abgelaufener Lebensmittel in einen handfesten Streit. Viele von ihnen geben inzwischen unumwunden zu, dass das Durchsuchen von Mülltonnen für sie zur Gewohnheit geworden ist.
