Serbiens Vizepremier gratuliert Lukaschenko zum umstrittenen Sieg
Der serbische Vizepremier Aleksandar Vulin reiht sich in die kleine Gruppe von Führern ein, die Lukaschenko zu seinem "Sieg" bei den jüngsten Präsidentschaftswahlen gratulierten. "Lukaschenko wird in der Welt zunehmend als Teil der 'russischen Welt' betrachtet", sagt der belarussische Oppositionspolitiker Pawel Latuschka.
Aleksandar Vulin, der für die Zusammenarbeit mit den BRICS-Ländern verantwortlich ist, unterliegt US-Sanktionen wegen Korruption und Verbindungen zu Russland. In der Vergangenheit wurde er vom russischen FSB ausgezeichnet und hat seit Beginn der Invasion in der Ukraine Russland und Belarus mehrfach besucht.
In seinen Glückwünschen an Lukaschenko betonte er, dass "es keine größere Ehre gibt, als seinem Volk zu dienen".
Wer gratulierte Lukaschenko? Liste von 12 Ländern
Vulin war nicht der erste Politiker, der sich entschied, Lukaschenko zu gratulieren. Den Pressediensten des Diktators zufolge rief als Erster der Präsident von Kasachstan, Kasym-Schomart Tokajew, an. Danach gratulierten die Führer von Usbekistan, Tadschikistan und Aserbaidschan Lukaschenko zu seinem "Sieg" bei den Wahlen.
Glückwünsche kamen auch aus Peking. Präsident Xi Jinping betonte, dass die belarussisch-chinesischen Beziehungen "strategisch" seien und sich derzeit auf dem "höchsten Niveau" befänden.
Am Montagvormittag rief sein russischer Kollege Wladimir Putin an und gratulierte zum "überzeugenden Sieg". Lukaschenko erhielt auch Glückwünsche von den Führern Venezuelas, Pakistans, Turkmenistans, Vietnams und Kirgisistans.
"Vorgetäuschte Wahlen"
Der Westen erkennt das Wahlergebnis nicht an. Die Chefin der EU-Diplomatie, Kaja Kallas, kündigte weitere Sanktionen gegen das Lukaschenko-Regime an. Sie erklärte, dass "die vorgetäuschten Wahlen in Belarus weder frei noch fair waren".
Die im Exil lebende Führerin der belarussischen Opposition, Swjatlana Zichanouskaja, erklärte, dass die gefälschten Wahlen in Belarus erneut zeigen, dass das Lukaschenko-Regime den Willen des Volkes fürchtet.
"Achse des Bösen"
"Lukaschenko gehört zur entstehenden Achse des Bösen: Pjöngjang, Teheran, Moskau, Peking und andere. Aber selbst dort wird er niemals die erste Geige spielen. Denn er wird in der Welt zunehmend als Teil der 'russischen Welt' betrachtet", sagte Pawel Latuschka, ein ehemaliger Diplomat und Kulturminister von Belarus, der seit mehreren Jahren in Warschau lebt und einer der Führer der belarussischen demokratischen Opposition ist, gegenüber "Rzeczpospolita".
Belarussische Medien berichteten unter Berufung auf Exit-Poll-Ergebnisse, dass Lukaschenko am Sonntag 88 Prozent der Stimmen gewonnen hat.