Sibirien: Sensationeller Fund eines Wollnashorns mit Weichteilen
Die "Bestie aus der Eiszeit", über deren Entdeckung das Portal "IFLScience" berichtet, hat sich in außergewöhnlich gutem Zustand erhalten. Die Entdeckung in Sibirien überraschte die Wissenschaftler, da sie nicht erwartet hatten, dass in den Überresten des Wollnashorns noch Weichteile erhalten sind.
09.08.2024 15:41
Wissenschaftler der Nordöstlichen Föderalen Universität (NEFU) machten eine bedeutende Entdeckung in der Region Oimjakon (Sibirien). Sie fanden dort Überreste eines ausgestorbenen Wollnashorns. Das Nashorn, "wie ein Stück Fleisch seit tausenden Jahren gefroren", hat sich in sehr gutem Zustand erhalten. Die Entdecker heben vor allem die unversehrten Weichteile hervor, wodurch sich – wie sie selbst bemerken – "faszinierende wissenschaftliche Möglichkeiten" eröffnen.
Genauere Untersuchungen erforderlich
Maksym Cheprasov, ein an der Ausgrabung beteiligter Forscher, erklärt, dass die morphologischen Parameter darauf hinweisen, dass das gefundene Nashorn ein ausgewachsenes Exemplar sein könnte. Um jedoch das genaue biologische Alter und das Geschlecht zu bestimmen, müsse man noch abwarten – die Wissenschaftler werden genauere Untersuchungen durchführen, wenn sie Zugang zum gesamten Körper haben. Dieser wird jedoch erst im Herbst geborgen und ist nun konserviert worden, um ihn vor den negativen Auswirkungen der Witterungsbedingungen zu schützen.
Der Experte erklärt auch, dass die Wissenschaftler beabsichtigen, die Ernährungsweise des in Sibirien gefundenen Nashorns zu untersuchen. Die Pläne beinhalten auch die Bestimmung genetischer Verbindungen zu zuvor identifizierten Funden dieser Art. Trotz des Mangels an vielen Details, die die Gelehrten teilen können, haben erste Analysen jedoch eine vorläufige Altersschätzung ermöglicht.
"Das ist zweifellos ein Relikt aus der letzten Eiszeit", ist zu lesen. Das Wollnashorn besiedelte Nordeurasien während des Pleistozäns bis etwa vor 11.700 Jahren, als durch steigende Temperaturen die Erde zu "auftauen" begann. Zum Aussterben der Wollnashörner trugen Klimaveränderungen bei, obwohl laut einigen Gelehrten auch die Jagd eine Rolle spielte.
Außergewöhnlicher Fund in Sibirien
Die Gelehrten haben jedoch keinen Zweifel daran, dass der Fund in Sibirien außergewöhnlich ist. – Das ist wirklich eine außergewöhnliche Entdeckung, die uns erlauben wird, die Geschichte der Region, ihre Fauna, das Klima und die geologischen Bedingungen tiefer zu erforschen – sagte Anatolij Nikolajew von der NEFU. In Sibirien wurden auch eine Reihe anderer Arten gefunden, darunter Mammuts, Löwen und Vögel. Vor drei Jahren berichteten Wissenschaftler von einem unter 40 Metern Permafrost (auf russischem Gebiet) gefundenen, seit tausenden Jahren gefrorenen Wolf.
Der besagte Wolf erwies sich als hervorragendes Forschungselement, das half, viele Details über das Leben des Tieres in der Vergangenheit zu verstehen. Die Gelehrten hoffen immer noch, gefrorene Überreste von Neandertalern zu finden, die einen Teil Eurasiens bewohnten und heute tief unter dem Eis aus dem Pleistozän liegen könnten.