Skandal um fehlerhafte Drohnen: Spanische Firma im Visier
Das Portal El Independiente enthüllte, dass die spanische Firma Star Defense Logistics & Engineering (SDLE), die militärische Ausrüstung produziert, fehlerhafte Drohnen an die Ukraine verkauft hat.
Laut den auf dem Portal veröffentlichten Informationen wurde die Transaktion im Juni 2023 über die litauische Firma E-Strategija abgewickelt, die sich auf innovative Verteidigungsausrüstungen spezialisiert hat.
Fehlerhafte Drohnen an die Ukraine geliefert
Der Vermittler sollte für die Ausrüstung einen Betrag von 314.000 EUR begleichen. Den Informationen, die El Independiente vorliegen, zufolge wurde auch der Drohnenkurs von Technikern in Deutschland durchgeführt. Der Endabnehmer der Ausrüstung sollte das Verteidigungsministerium der Ukraine sein.
Bei den Tests gelang es den Drohnen jedoch nicht einmal zu starten. Quellen des spanischen Portals erklärten, dass die Firma SDLE, die sich als Drohnenhersteller ausgab, die Geräte tatsächlich aus China importierte und anschließend zu höheren Preisen verkaufte.
Beispielsweise wurden Drohnen der Marke Melkor, deren Kosten etwa 13.200 EUR betragen, dem ukrainischen Verteidigungsministerium von SDLE für etwa 94.500 EUR angeboten. Die litauische Firma fordert von den Spaniern die Rückzahlung der geleisteten Anzahlung in Höhe von 126.000 EUR.
Drohnen sind in der Ukraine sehr wichtig
Ende Oktober verkauften Manuel und Aurelio Rio ihr Unternehmen SDLE für etwa 10 bis 12 Millionen Euro. Anfang des Jahres wurde Aurelio wegen des Verkaufs eines Antidrohnen-Systems an eine libysche paramilitärische Gruppe verhaftet, was gegen geltende Sanktionen verstieß. Außerdem verkauften die Brüder Rio im März 2022 fast 3.000 schusssichere Westen an eine belgische Firma, die in die Ukraine gelangte, jedoch mit einem niedrigeren Standard als angegeben.
Drohnen spielen eine wichtige Rolle im Konflikt in der Ukraine. Sie werden in einem so großen Umfang genutzt, dass sie nach Meinung einiger sogar zu einem Symbol dieses Krieges geworden sind.
Ukrainer und Russen verwenden oft günstige und einfache FPV-Drohnen (First Person View) mit eingebauten Kameras, an denen ein paar Kilogramm Sprengstoff angebracht werden. Solche Konstruktionen werden als Kamikaze-Drohnen genutzt und bieten eine Live-Sicht in Echtzeit bis zum Aufprall auf das Ziel. Wichtiger sind jedoch teurere Modelle, die erheblich mehr Möglichkeiten und eine größere Funktionalität im Bereich der Aufklärung und Schlagkraft bieten. Dabei handelt es sich manchmal um kommerzielle Ausrüstung, die an die Realitäten des bewaffneten Konflikts angepasst wird, sowie um Ausrüstung, die von Anfang an für die Bedürfnisse des Militärs entwickelt wird.