SpaceX übernimmt NASA-Rettungsmission: Technische Probleme bei Boeing
Die SpaceX Crew Dragon-Kapsel von Elon Musk soll zwei NASA-Astronauten transportieren, die seit 80 Tagen auf der Internationalen Raumstation (ISS) verbleiben. Ursprünglich sollten sie dort nur 8 Tage bleiben, aber es traten technische Probleme mit dem Raumfahrzeug Boeing-Starliner auf.
Die Spezialisten der NASA überlegten, ob der Starliner sicher genug für die Rückkehr mit der Besatzung sei oder ob man diese Aufgabe dem Crew Dragon von SpaceX anvertrauen sollte. Die Entscheidung darüber wurde am Samstag nach einer formalen Bewertung der Situation getroffen.
Musks Firma wird die Astronauten transportieren
Bei der Pressekonferenz am Samstag war keine Vertretung von Boeing anwesend. Die NASA wies darauf hin, dass es "bestimmte Unterschiede im Risikoniveau" im Vergleich zu Boeings Einschätzung gab. Dies veranlasste die Bundesbehörde, die Möglichkeit zu erwägen, die Astronauten mit dem SpaceX Crew Dragon-Fahrzeug nach Hause zu transportieren, das seit 2020 mehrere bemannte Raumfahrtmissionen durchgeführt hat.
Für die Produktion dieses Raumfahrzeugs ist SpaceX verantwortlich, ein amerikanisches Unternehmen, das im Jahr 2002 von Elon Musk gegründet wurde.
NASA: "Wir haben Fehler gemacht"
Am Samstag erklärte NASA-Chef Bill Nelson, dass die Agentur bei der Entscheidungsfindung ihre umfangreiche Erfahrung in Raumflügen berücksichtigte – sowohl erfolgreiche als auch erfolglose.
Wir haben in der Vergangenheit Fehler gemacht: Wir haben zwei Space Shuttles verloren. (…) Raumflüge sind riskant, selbst in den sichersten und routinemäßigsten Situationen. Ein Testflug ist per Definition weder sicher noch routinemäßig - betonte er.
CNN berichtet, dass der Starliner leer zur Erde zurückkehren wird. Wenn sein unbemannter Rückflug erfolgreich verläuft, muss die NASA entscheiden, ob sie dem Starliner ein offizielles Zertifikat für bemannte Flüge erteilt. Dadurch würde es dem Fahrzeug ermöglicht, routinemäßige Reisen in die Umlaufbahn durchzuführen, obwohl es seine Mission nicht planmäßig abgeschlossen hat.
SpaceX hatte eine routinemäßige Mission zur ISS geplant, um vier Astronauten im Rahmen der standardmäßigen Crew-Rotation auf das orbitale Labor zu transportieren. Die neue Mission, Crew-9 genannt, wird angepasst, um zwei Astronauten statt vier zu transportieren.
Dies ermöglicht den Rückflug der Astronauten, die auf der ISS festsitzen. Durch die vorgenommenen Änderungen werden sie Teil der offiziellen ISS-Expedition. Sie werden dort für zusätzliche sechs Monate bleiben, da eine routinemäßige Expedition auf der Raumstation so lange dauert.
Der Transport der Astronauten wird frühestens im Februar 2025 möglich sein.
Astronauten festgefahren auf der Raumstation
Im Juni 2024 erreichten die Astronauten Suni Williams und Butch Wilmore die Internationale Raumstation (ISS) an Bord des Boeing-Starliner. Sie sollten dort 8 Tage bleiben.
Es traten jedoch technische Probleme auf, darunter ein Heliumleck. Plötzlich funktionierten auch einige Triebwerke nicht mehr. Diese Probleme verhinderten ihre planmäßige Rückkehr.
CNN erinnert daran, dass Boeing am 2. August noch versicherte, dass sein Raumfahrzeug mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Lage sei, die Astronauten sicher zur Erde zurückzubringen. Derweil befinden sich die Astronauten seit 80 Tagen auf der ISS.
