NachrichtenSparkasse Hannover sperrt Schröders Konto wegen Russland-Transfers

Sparkasse Hannover sperrt Schröders Konto wegen Russland-Transfers

Die Sparkasse Hannover hat das Konto des ehemaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder wegen verdächtiger Überweisungen aus Russland gesperrt, berichtet die "Bild".

Ehemaliger Bundeskanzler Gerhard Schroeder
Ehemaliger Bundeskanzler Gerhard Schroeder
Bildquelle: © East News | PHBR

Was Sie wissen müssen

  • Laut Medienberichten hat die Sparkasse Hannover das Konto von Gerhard Schröder, dem ehemaligen Bundeskanzler Deutschlands, aufgrund verdächtiger Überweisungen aus Russland gesperrt.
  • Die Sperrung betrifft Zahlungen von Nord Stream 2, einer Tochtergesellschaft von Gazprom, die über Luxemburg weitergeleitet wurden.
  • Obwohl Schröder nicht auf der Sanktionsliste steht, befürchtet die Bank Konsequenzen im Zusammenhang mit den US-Sanktionen gegen Nord Stream 2.

Presseberichten zufolge hat die Sparkasse Hannover beschlossen, das Konto von Gerhard Schröder aufgrund von Überweisungen im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit bei Nord Stream 2 (einer Tochtergesellschaft des russischen Unternehmens Gazprom) zu sperren.

"Bild": Bank hat Schröders Konto gesperrt

Laut der "Bild" überweist Nord Stream 2, dessen Aufsichtsratsvorsitzender Schröder seit Jahren ist, ihm alle sechs Monate etwa 200.000 Euro. Das Geld wird normalerweise über Luxemburg nach Hannover, Schröders Heimatstadt, überwiesen. Doch seit Mitte 2024 ist kein einziger Rubel mehr an den ehemaligen Bundeskanzler geflossen. Die Bank hat das Konto aufgrund russischer Einflüsse gesperrt und das Geld an die Gazprombank in Luxemburg zurückgeschickt, heißt es.

In einem Schreiben an den ehemaligen Kanzler drückte der Vorstand der Bank die Befürchtung aus, dass die weitere Überweisung von Geldern auf Schröders Konto zu US-Sanktionen führen könnte, die seit 2022 in Kraft sind – obwohl Schröder auf keiner Sanktionsliste steht.

Der Journalist der "Bild" weist darauf hin, dass nur wenige Wochen vor der Kontosperrung der Bürgermeister von Hannover, Belit Onay, ein scharfer Kritiker Schröders, den Vorsitz des Aufsichtsrats der Sparkasse Hannover übernommen hat.

Der ehemalige Kanzler hat bisher keine rechtlichen Schritte gegen die Bank eingeleitet. Die "Bild" merkt an, dass Schröder angesichts seines Vermögens wahrscheinlich eine Weile ohne das Geld von Nord Stream 2 auskommen wird.

Schröder ist seit Jahren mit russischen Staatsunternehmen verbunden, was ihm Millionen Euro eingebracht hat. Neben seiner Arbeit für Nord Stream 2 verdient der ehemalige Kanzler durch Beratungen, Bücher und Vorträge (bis zu 70.000 Euro pro Auftritt).

Der Bürgermeister wollte Schröder 2022 die Ehrenbürgerschaft aberkennen, da der ehemalige Kanzler "nicht bereit ist, persönliche Lehren aus dem Krieg in der Ukraine zu ziehen". Schröder kam der Stadt zuvor und verzichtete selbst auf den Titel.

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