Stimmen-Zoff: Spanien fordert Klärung bei Eurovision-Abstimmung

Der spanische Fernsehsender RTVE hat eine detaillierte Überprüfung der Stimmen bei der Eurovision gefordert. Anlass sind Unstimmigkeiten bei den Abstimmungsergebnissen für die israelische Vertreterin. Der Konflikt mit der Europäischen Rundfunkunion (EBU) könnte weitreichende Konsequenzen haben.

Spanien forderte ein Audit nach dem Eurovision Song Contest.
Spanien forderte ein Audit nach dem Eurovision Song Contest.
Bildquelle: © Getty Images | Sebastian Reuter

Die wichtigsten Informationen

        
  • Der spanische Sender RTVE fordert eine Überprüfung der Abstimmungen bei der Eurovision.
  • Die Unstimmigkeiten betreffen die Abstimmung für die israelische Vertreterin Yuval Raphael.
  • RTVE hatte zuvor aus politischen Gründen die Teilnahme Israels am Wettbewerb kritisiert.

Nach der diesjährigen Eurovision geriet der spanische öffentliche Sender RTVE in Konflikt mit der EBU. Grund dafür sind Unstimmigkeiten bei den Abstimmungsergebnissen für die israelische Vertreterin Yuval Raphael. Die spanische Jury gab ihr keine Punkte, während die Zuschauer aus Spanien ihr die Höchstwertung gaben.

RTVE forderte eine detaillierte Prüfung der von der Öffentlichkeit abgegebenen Stimmen. Die EBU übermittelte einen Bericht, der jedoch die Erwartungen des spanischen Senders nicht erfüllte, da er keine länderspezifische Analyse der Stimmen enthielt. RTVE kündigte weitere Schritte in dieser Angelegenheit an.

Der spanische öffentliche Sender fordert eine Überprüfung der Eurovision: Es geht um Stimmen für Israel

Die Frage der Abstimmung ist nicht der einzige Streitpunkt. RTVE hatte zuvor die Teilnahme Israels am Wettbewerb kritisiert, indem es sich auf die politische Situation im Gazastreifen berief. Der Sender appellierte sogar für eine Debatte über den Ausschluss Israels von der Eurovision, was von Ländern wie Island und Irland unterstützt wurde.

Der israelische Sender KAN beschuldigte RTVE, den Wettbewerb zu politisieren, was eine Reaktion der EBU hervorrief. Die Veranstalter der Eurovision erinnerten daran, dass das Festival apolitisch ist, und drohten mit Geldstrafen, falls im Finale auf den Konflikt im Gazastreifen Bezug genommen wird.

Der Streit zwischen RTVE und der EBU könnte weitreichende Konsequenzen haben. Auch andere Länder planen, die EBU um eine Überprüfung der Abstimmungen zu bitten, was Auswirkungen auf zukünftige Ausgaben des Wettbewerbs haben könnte. Erinnern wir uns: Die für Polen antretende Justyna Steczkowska belegte mit dem Lied "Gaja" den 14. Platz.

Für Sie ausgewählt