Syrien im Umbruch: Islamistische Gruppe übernimmt Kontrolle
Die neuen Behörden Syriens verkündeten am Mittwochabend die Ernennung von Ahmed al-Schara, der derzeit de facto das Land regiert, zum Interimspräsidenten, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Sana. Zudem wurde die Aussetzung der Verfassung sowie die Auflösung des Parlaments und aller in Syrien operierenden bewaffneten Gruppen bekannt gegeben.
Al-Schara ist der Anführer der islamistischen Gruppe Hajat Tahrir asch-Scham (HTS), die am 8. Dezember 2024 Damaskus eroberte und das 24-jährige Regime von Baschar al-Assad stürzte.
Seit dieser Zeit ist al-Schara de facto der Führer Syriens.
Revolution in Syrien
Durch eine schnelle, nur elf Tage dauernde Offensive stürzte die von der Gruppe Hajat Tahrir asch-Scham (HTS) geführte Rebellenkoalition Assad, der mit seiner Familie nach Russland floh. Mohamed al-Baschir wurde zum Premierminister der Übergangsregierung ernannt.
Der Kremlsprecher Dmitri Peskow lehnte es ab, die Berichte zu kommentieren, denen zufolge die neue syrische Regierung Moskau um die Auslieferung von Baschar al-Assad im Austausch für die Erhaltung der russischen Militärbasen im Land gebeten habe. „Ich werde dies nicht kommentieren. Wir werden den Dialog mit den syrischen Behörden weiterführen“, sagte Peskow den Journalisten am Mittwoch.
Russland unterstützte Assad jahrelang im Kampf gegen die syrischen Rebellen und setzte dabei seine Luftwaffe und Spezialeinheiten ein. Der Machtverlust Assads bedroht die russischen Basen in Tartus und Hmeimim, die für den Kreml von strategischem Interesse sind. Russland verbirgt nicht, dass es an der Erhaltung dieser Einrichtungen interessiert ist.
Quelle: PAP, Politico, WP Nachrichten