Syrische Bedrohung sicherte den Bau des F‑22 Raptor-Kampfjets
Obwohl der F-22 Raptor noch im 20. Jahrhundert entwickelt und eingeflogen wurde, gilt er weiterhin als eines der modernsten Kampfflugzeuge der Welt. Das Entwicklungsprogramm dieser Maschine war zunächst gefährdet, jedoch wurde die Entscheidung zur Produktion des Raptors unter anderem aufgrund des Ausbaus des syrischen Luftverteidigungssystems getroffen, erinnert der amerikanische Sekretär der Luftstreitkräfte.
Syrien rettete die Einführung in den Dienst und die Produktion des F-22 Raptor-Flugzeugs, erklärte der amerikanische Sekretär der Luftstreitkräfte, Frank Kendall. Während einer Diskussion, die vom Mitchell Institute for Aerospace Studies organisiert wurde, enthüllte der Politiker, der seit den 80er Jahren verschiedene Positionen im Verteidigungsbereich bekleidete und an der Festlegung der Anforderungen für den Raptor beteiligt war, die Hintergründe der Einführung dieser Konstruktion in den Dienst.
Dies geschah in einer Situation, in der ein umfassender Konflikt mit einem technologisch fortschrittlichen Gegner, für den der F-22 entworfen wurde, immer unwahrscheinlicher wurde. Das Flugzeug entstand im Rahmen des Programms Advanced Tactical Fighter (ATF) und setzte sich im Wettbewerb um den Auftrag gegen die konkurrierende Konstruktion YF-23 von Northrop durch.
Kürzungen der Verteidigungsausgaben, die in den USA nach der Niederlage der Sowjetunion und dem Zerfall des von Moskau aufgebauten Militärblocks stattfanden, stellten auch die Zukunft des Raptors in Frage.
Der F-22 Raptor entstand dank der syrischen Luftverteidigung
Nach Ansicht von Frank Kendall war der entscheidende Faktor für den Beginn der Serienproduktion dieser Maschine Syrien, das damals eines der modernsten Flugabwehrsysteme der Welt besaß.
Zu ihrem Bestand gehörten – neben zahlreichen tragbaren Flugabwehrraketensystemen (MANPADS) in Form von Strzała-Werfern – kurz-, mittel- und langreichweitige sowjetische Systeme.
Die vom Pentagon geschätzte Stärke der syrischen Verteidigung war so bedeutend, dass – um sie besiegen zu können – die Entscheidung zur Einführung eines sehr teuren Flugzeugs getroffen wurde, dessen Produktion schließlich auf lediglich 187 Exemplare beschränkt wurde.
Mehr als 20 Jahre später, im Jahr 2014, fand in Syrien der Kriegseinsatz der F-22 Raptor-Flugzeuge statt. Maschinen dieses Typs wurden damals von den Vereinigten Staaten für Luftangriffe auf Stellungen des Daesh eingesetzt.
