Syrische Diaspora feiert: Assad-Regime in Damaskus gestürzt
Syrische Rebellen kündigten am Sonntag die Eroberung von Damaskus und den Sturz von Baschar al-Assad an, womit die 24-jährige autoritäre Herrschaft des Präsidenten über das Land beendet wurde. Diese Nachricht löste eine Welle der Freude in der syrischen Diaspora in Europa aus, wo Tausende Menschen auf die Straßen gingen, um das historische Ereignis zu feiern.
In Berlin, London und Paris fanden zahlreiche Demonstrationen statt. Im Berliner Stadtteil Kreuzberg versammelten sich etwa 5.000 Personen auf dem Platz. Die Teilnehmer, häufig ganze Familien mit in syrischen Farben bemalten Gesichtern, schwenkten grün-weiß-schwarze Flaggen mit drei Sternen — das Symbol der Rebellen.
Deutschland ist die Heimat von etwa einer Million Syrern, von denen die meisten nach dem Ausbruch des Bürgerkriegs im Jahr 2011 eintrafen. Hunderte Demonstranten versammelten sich auch auf dem Trafalgar Square in London sowie auf dem Place de la République in Paris, um Freude und Hoffnung auf eine bessere Zukunft für Syrien auszudrücken.
Syrer feiern in Europa
Ähnliche Stimmungen herrschten in Stockholm, wo mehrere Hundert Syrer Freiheitsrufe erhoben, sangen und tanzten. Unter den Versammelten waren auch Frauen mit bedecktem Haar. Schweden hat etwa 250.000 syrische Staatsbürger aufgenommen, vor allem nach dem Beschluss von 2013, allen flüchtenden Syrern dauerhaften Aufenthalt zu gewähren.
Der Enthusiasmus der syrischen Gemeinschaft zeigte sich auch vor den syrischen Botschaften in mehreren Ländern. In Madrid entfernten Demonstranten die offizielle Fahne und hissten die Rebellenfahne. Ähnliche Vorfälle ereigneten sich in Athen, Belgrad und in Danderyd bei Stockholm.
Rebellen stürmten auch die Residenz des italienischen Botschafters in Damaskus auf der Suche nach Assad-Anhängern, verletzten jedoch niemanden, wie der italienische Außenminister Antonio Tajani mitteilte.
Der Sturz des Assad-Regimes stellt einen Wendepunkt des seit 2011 andauernden Bürgerkriegs in Syrien dar. Für viele Syrer im Exil ist dies ein Moment der Hoffnung auf den Wiederaufbau des Landes und die Rückkehr in die Heimat.