Syrische Rebellen zünden Assad-Schrein in Kardaha an

Erneut rechnen syrische Rebellen mit der verhassten Assads-Familie ab, die das Land seit fünf Jahrzehnten regiert hat. Das Grabmal von Hafiz al-Assad, dem Dynastiegründer, stand in Flammen.

"Das Grab des verfluchten Diktators wurde in Brand gesteckt", berichtete der pro-rebellische Journalist Nedal al-Amari in den sozialen Medien. Auf den von ihm veröffentlichten Fotos sind verkohlte Überreste des Sarkophags sowie Rebellen zu sehen, die mit einer syrischen Flagge posieren.

Am Vortag waren Rebellen in Kardaha, der Heimatstadt von Baschar al-Assad, eingedrungen. Sie stießen auf keinen Widerstand der Bewohner.

Nach Angaben der Polnischen Presseagentur legten die ersten Rebellen, die das Mausoleum des älteren Assad betraten, Schuhe auf das Grab. In der arabischen Kultur ist dies ein Ausdruck tiefster Verachtung. Hafiz al-Assad starb im Jahr 2000.

Sein Sohn Baschar al-Assad, der nach ihm die Macht übernahm, floh nach fast 25 Jahren Herrschaft am vergangenen Wochenende aus Damaskus, als die Rebellen das Ende seiner Herrschaft verkündeten.

Baschar und seine Familie baten Wladimir Putin um Hilfe und erhielten Asyl in Russland. Diese Flucht beendete die 53-jährige Herrschaft der Assad-Dynastie.

Die Rebellen verbergen ihre Abneigung gegen die Familie des Diktators nicht. Kein Mitglied der Familie kann sich jetzt sicher fühlen.

Am Montag in der Stadt Latakia hängten Rebellen Suleiman Hilal al-Assad, den Cousin des gestürzten Diktators, an einem Kran. Diese Informationen wurden in arabischen Medien veröffentlicht, und Videos von der Hinrichtung des Mannes wurden verbreitet.

Diese Ereignisse sind ein weiterer Schritt im andauernden Konflikt in Syrien, der die Region seit Jahren destabilisiert. Die Lage im Land bleibt angespannt, und die Zukunft Syriens ist ungewiss.