Tanker-Untersuchung: Ankerfund klärt Ostsee-Kabelschäden
Die finnischen Behörden haben den Anker des Tankers Eagle S gefunden und geborgen, der verdächtigt wird, Kabel in der Ostsee beschädigt zu haben. Die Ermittler beabsichtigen, noch am Dienstag mit der Untersuchung zu beginnen.
Der finnische Radiosender Yle berichtete, dass der Anker des Tankers Eagle S auf dem Grund des Finnischen Meerbusens lokalisiert und an die Oberfläche gebracht wurde. Die Bergungsoperation wurde vom schwedischen Rettungsschiff HMS Belos durchgeführt, das den Anker aus einer Tiefe von etwa 80 Metern geborgen hat. Der Anker befindet sich derzeit im Besitz der finnischen Behörden, die mit der Untersuchung beginnen werden.
Die Beschädigung der Unterwasserkabel ereignete sich zu Weihnachten. Die finnischen Strafverfolgungsbehörden gehen davon aus, dass der Tanker Eagle S den Anker über den Meeresboden schleppte und dabei das Energiekabel Estlink 2 sowie vier Telekommunikationskabel beschädigte.
Der unter der Flagge der Cookinseln fahrende Tanker transportierte russisches Benzin von Sankt Petersburg nach Ägypten. Es wird angenommen, dass das Schiff zur russischen "Schattenflotte" gehört, einer Gruppe veralteter Schiffe, die von Russland genutzt werden, um Sanktionen gegen Öl zu umgehen. Nach dem Vorfall wurde der Tanker von den finnischen Behörden gestoppt und in Richtung Küste geleitet.
Die Befragung der Besatzung der Eagle S läuft
Im Rahmen der laufenden Untersuchung liegt das Schiff derzeit auf einem Ankerplatz in der Nähe des Ölhafens von Porvoo.
Die Polizei befragt die Besatzung, die aus 20 Bürgern Georgiens und Indiens besteht. Einige Besatzungsmitglieder stehen im Verdacht des Vandalismus und der Sachbeschädigung. Parallel dazu wird eine Untersuchung durch den Zoll durchgeführt, und Inspektoren prüfen den technischen Zustand des Tankers.
Der Telekommunikationsanbieter Elisa teilte am Montag mit, dass zwei beschädigte Kabel repariert wurden, allerdings könnten die Reparaturen an Estlink 2 bis Juli andauern.