TechnikTasmanischer Tiger: Forscher arbeiten an sensationellem Comeback

Tasmanischer Tiger: Forscher arbeiten an sensationellem Comeback

Der Beutelwolf, auch als Tasmanischer Tiger bekannt, starb im 20. Jahrhundert aus. Wissenschaftler sind dabei, seine Herkunft zu erforschen, und beabsichtigen, ihn wieder zum Leben zu erwecken. Das Unternehmen Colossal Biosciences, das diesen ehrgeizigen Plan verfolgt, hat einen weiteren Meilenstein erreicht, der uns der Wiederherstellung seiner Population näherbringt.

Tasmanischer Tiger: Forscher arbeiten an sensationellem Comeback
Bildquelle: © Wikipedia

Der Tasmanische Tiger hat viele Gemeinsamkeiten mit dem Tasmanischen Teufel, denn beide Arten gehörten zu den Beutelraubtieren. Früher koexistierten sie in denselben Ökosystemen; heute jedoch werden die Beutelwölfe als eine separate Gruppe australischer Raubtiere klassifiziert.

Geschichte des Tasmanischen Beutelwolfs

Der Beutelwolf, Thylacinus cynocephalus, war der bedeutendste fleischfressende Beutler seiner Zeit. Ursprünglich bewohnte er die Regionen Australiens und Neuguineas, siedelte sich schließlich aber nur auf Tasmanien an. Nach der Ankunft europäischer Kolonisten wurde er als Schädling angesehen, und es wurden Prämien für seine Tötung angeboten. Dies führte zu einem drastischen Rückgang der Population. Schließlich gab es weltweit nur noch wenige Exemplare, und der letzte Beutelwolf starb 1936 im Beaumaris Zoo in Hobart.

Der Tod des letzten Exemplars erschwerte das Verständnis seiner Geschichte und die Bestimmung seiner Vorfahren erheblich. Doch Forscher konnten nicht entmutigt werden. Wissenschaftliche Untersuchungen der Universität von New South Wales führten zur Entdeckung fossiler Überreste von drei neuen Vorfahrengattungen der Beutelwölfe: Badjcinus timfaulkneri, Ngamalacinus nigelmarveni und Nimbacinus peterbridge. Obwohl diese Kreaturen sich vom modernen Beutelwolf unterscheiden, gelten sie als seine Vorfahren und trugen jeweils zur Entwicklung des Beutelwolfs bei. Parallel dazu arbeiten Wissenschaftler des amerikanischen Unternehmens Colossal Biosciences an der Wiederbelebung des Beutelwolfs. Ihre ehrgeizigen Pläne umfassen auch die Wiederherstellung der Populationen ausgestorbener Wollmammuts und Dodos.

Pläne zur Wiederbelebung des Beutelwolfs

Der Mitbegründer von Colossal Biosciences, Professor George Church von der Harvard Medical School und dem Massachusetts Institute of Technology (MIT), lobte in einem Gespräch mit IFLScience den aktuellen Stand der Forschung zur Wiederbelebung der Beutelwölfe. Er erklärte, dass das Unternehmen einen Prototyp einer künstlichen Gebärmutter entwickelt hat, der zur Zucht von befruchteten Beutelwolfembryonen eingesetzt wird.

"Das System ist weitaus raffinierter als jedes existierende Gerät, mit modulierter präziser Mikrofluidik und Gaskontrolle. Es ermöglicht uns, die Umgebung, in der sich der Embryo entwickelt, sehr präzise zu kontrollieren", erklärte Ben Lamm, einer der Gründer von Colossal Biosciences, gegenüber IFLScience. "Es erlaubt uns auch, den Embryo während seiner Entwicklung zu visualisieren, um sicherzustellen, dass alle Entwicklungsmeilensteine korrekt erreicht werden", fügte er hinzu.

Ben Lamm erklärte weiter: "Das Gerät wird wichtig sein, um die embryonale Entwicklung zu erforschen und sicherzustellen, dass die von uns eingeführten DNA-Änderungen zu korrekten Entwicklungsänderungen führen. Es wird uns auch ermöglichen, junge Beutelwölfe im Rahmen eines Rewilding-Projekts zu erzeugen, ohne dass Ersatzmütter benötigt werden."

Wissenschaftler betonen, dass die Beutelwölfe ein hervorragender Ausgangspunkt für die Erprobung dieser Technologie sind, die in Zukunft auch zur Wiederherstellung anderer Arten eingesetzt werden könnte. Bevor dies jedoch geschehen kann, sind noch viele Studien erforderlich.

Für Sie ausgewählt